Metaller wollen Missbrauch von Werkverträgen bekämpfen
Einstimmig hat die IG Metall-Tarifkommission für die nordwestdeutsche Stahlindustrie heute in Sprockhövel die Kündigung der Tarifverträge über Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung zum 31. Mai beschlossen. Welche Geldforderung die IG Metall erhebt, wird später entschieden. Ausführlich diskutierte die Tarifkommission über Werkverträge.
Um wie viel Prozent die Einkommen der 75.000 Beschäftigten in der Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen am 1. Juni steigen sollen, wird die IG Metall "erst kurz vor Ende der Vertragslaufzeit (Ende Mai) entscheiden", kündigte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Knut Giesler an. Zunächst müsse ein möglichst klarer Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 und im Jahr 2015 vorliegen, erklärte er.
Ausführlich diskutierten die 80 Mitglieder der Tarifkommission über Werkverträge - und die Frage, ob die IG Metall in dieser Tarifrunde versuchen soll, den Einsatz von Werkvertragsnehmern in Stahlbetrieben zu regulieren. Viele Redner sprachen sich dafür aus. Denn Werkverträge werden dazu missbraucht, die tarifvertraglich regulierte Leiharbeit zu unterlaufen und weiterhin Lohndumping zu betreiben. Bezirksleiter Knut Giesler sagte: "Für alle Beschäftigten im Stahl müssen faire Arbeitsbedingungen gelten."
Giesler kündigte an, dass die IG Metall in den nächsten Wochen "in jedem Stahlbetrieb" die Praxis von Werkverträgen unter die Lupe nehme.