Stellenabbau droht - Belegschaft geht auf die Straße
Rund 3000 Beschäftige des Daimler-Sprinter-Werks in Düsseldorf haben heute über drei Schichten hinweg die Arbeit niedergelegt.
Hintergrund für die spontane Arbeitsniederlegung ist die angedrohte Produktionsverlagerung des Daimler-Konzerns. Die Konzerngeschäftsführung plant ein weiteres Werk in den USA zu errichten und dort zukünftig die Sprinter für den nordamerikanischen Markt zu produzieren. Das würde bis zu 1800 Arbeitsplätze in Düsseldorf gefährden. Auf der heutigen Aufsichtsratssitzung in Bremen soll diese Planung der Daimler Geschäftsführung diskutiert werden.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Das Geschäft mit dem Sprinter boomt. Hier geht es nicht darum eine Krise abzuwenden. Der Stellenabbau in dem wirtschaftlich rentablen Werk in Düsseldorf hat schlicht den Zweck der Gewinnmaximierung. Die Düsseldorfer Belegschaft leistet hervorragende Arbeit und ist hochkompetent. Ihre Arbeitsplätze und Einkommen – wie auch die hohen Qualitätsstandards der industriellen Fertigung in NRW – dürfen nicht zu Opfern einer verfehlten Unternehmensstrategie werden.“
Jörg Hofmann, Aufsichtsratsmitglied der Daimler AG und zweiter Vorsitzender der IG Metall: „Wir Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sind uns einig: Wir erwarten vom Vorstand eine Entscheidung die sicherstellt, dass im Werk Düsseldorf die Beschäftigung stabil bleibt. Das Werk war und ist profitabel. Die Belegschaft in Düsseldorf hat unsere ganze Unterstützung.“
Seit der Krise 2008 haben die Beschäftigten im Sprinter-Werk viel hingenommen. Zuerst gab es Kurzarbeit. Als es wieder bergauf ging, wurden Sonderschichten geschoben und die Wochenenden durchgearbeitet. Umso größer ist der Ärger der Belegschaft darüber, dass ihr Engagement der letzten Jahre abgestraft wird. Thomas Weilbier, Betriebsratsvorsitzender Daimler Sprinter-Werk Düsseldorf: „Das Vorgehen der Geschäftsführung trifft bei den Beschäftigten auf völliges Unverständnis. Unsere Aktionen heute haben gezeigt, die Belegschaft ist bereit für den Erhalt von Arbeitsplätzen auf die Straße zu gehen und lässt sich nicht gegeneinander ausspielen.“ Sollte die Geschäftsleitung an ihren Plänen festhalten, würden bald weitere Aktionen folgen. Denn die Düsseldorfer Belegschaft sei kampferprobt und hervorragend organisiert, betont Weilbier.
Ablauf der Aktionen am Dienstag 30. September 2014:
• 1 Uhr nachts: Die Nachtschicht versammelt sich an Tor 3 und zieht mit Fackeln vor den Betrieb, wo sie von IG Metall NRW Bezirksleiter Knut Giesler begrüßt wird.
• 06:45 Uhr morgens: Die Frühschicht versammelt sich vor Tor 1 und zieht gemeinsam zur Geschäftsstelle der IG Metall Bezirksleitung in der Roßstraße 94 in Düsseldorf. Dort findet eine Kundgebung mit IG Metall NRW Bezirksleiter Knut Giesler statt.
• 14:00 Uhr nachmittags: Die Spätschicht versammelt sich vor Tor 1 und zieht gemeinsam zur Geschäftsstelle der IG Metall Bezirksleitung in der Roßstraße 94 in Düsseldorf. Dort findet eine weitere Kundgebung mit IG Metall NRW Bezirksleiter Knut Giesler statt.
Annika Paulinski
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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