Pressemitteilung
17/10/2014

Zurückhaltung der Arbeitgeber für IG Metall unverständlich

Die zweite Tarifverhandlung für die 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie ist gestern Abend in Heidenheim bei Stuttgart ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Davon betroffen sind auch rund 25.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Nordrhein-Westfalen. Die Forderung der IG Metall beläuft sich auf 5 Prozent höhere Einkommen und Ausbildungsvergütungen. Die Arbeitgeber blieben auch in der zweiten Runde ein Angebot schuldig. Vor dem knapp dreistündigen Treffen hatten sich an die 250 Beschäftigte aus Textil- und Bekleidungsfirmen aus Heidenheim und Umgebung zu einer Protestkundgebung vor dem Verhandlungslokal versammelt.

Heide Schnare, Tarifsekretärin der IG Metall Nordrhein-Westfalen für die Textil- und Bekleidungsindustrie, zeigte sich enttäuscht: „Die Arbeitgeber provozieren mit ihrer Zurückhaltung die Beschäftigten. In der dritten Runde muss endlich ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt."

Laut Schnare ist die konjunkturelle Lage in den Betrieben viel besser als die Stimmung in der Branche. Bis einschließlich Juli verzeichnete die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Plus beim Umsatz, bei der Produktion und bei den Verkaufspreisen. „Deshalb ist die Forderung fair und von den Betrieben auch bezahlbar“, betonte Schnare. Das Einkommen in der Textil- und Bekleidungsindustrie sei, verglichen mit anderen Branchen, verbesserungswürdig.

Die IG Metall-Tarifkommission für Nordrhein-Westfalen berät am 21. Oktober 2014 darüber, wie der Druck auf die Arbeitgeber erhöht wird. Die dritte Tarifverhandlung wird am 12. November 2014 in Münster stattfinden.

Annika Paulinski

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