"A wie Ausbildung, B wie Bildungsteilzeit und C wie Cash"
Ob bei Ford in Köln, vor dem Betrieb von Arbeitgeberpräsident Kirchhoff, bei einem Automobilzulieferer in Bielefeld-Brackwede oder in Rietberg bei Gütersloh: An insgesamt acht Orten in NRW legten Beschäftigte vergangene Nacht die Arbeit nieder und protestierten gegen das unzulängliche Tarifangebot der Arbeitgeber. Proteste gab es auch in Attendorn bei Olpe (Kirchhoff), in Burscheid bei Leverkusen (Federal Mogul), in Langenfeld bei Geberit Mapress und in Paderborn (Benteler).
Vor 1500 Beschäftigten von Ford (Fotos 1 - 6) sagte der IG Metall-Bevollmächtigte von Köln-Leverkusen, Witich Roßmann: „Die angebotenen 2,2 Prozent sind zwar verhandlungsfähig, aber auch sehr verhandlungsbedürftig. Indiskutabel aber ist, dass die Arbeitgeber bei Alters- und Bildungsteilzeit nur Stillstand und Rückschritt anbieten." Dass nur noch die Beschäftigten in Altersteilzeit gehen sollen, die sich abgearbeitet haben und krank sind, sei "zynisch und völlig unakzeptabel".
Viele junge Arbeitnehmer investierten viel Zeit und Geld für ihre persönliche Weiterbildung als Techniker, Meister, Ingenieur oder Betriebswirt, sagte Roßmann. "Sie wünschen mehr Unterstützung durch die Betriebe, tarifvertraglich geregelte Erleichterungen für solche Weiterbildung, deren Ergebnisse letztlich den Unternehmen wieder zu Gute kommen.“
Vor Kirchhoff-Witte in Iserlohn (Fotos 7 - 9) versammelten sich Warnstreikende zu einer Kundgebung. Hier sprachen die Bevollmächtigten der IG Metall Märkischer Kreis, Bernd Schildknecht und Gudrun Gebhardt. Auch sie betonten: "2,2 Prozent sind zu wenig. Das muss noch mehr werden!" Einer der Chefs der Kirchhoff-Gruppe, Arndt Kirchhoff, ist Präsident der Metallarbeitgeber NRW und Verhandlungsführer.
Vor dem Bielefelder Automobilzulieferer Gestamp rief die IG Metall-Bevollmächtigte Ute Herkströter den 150 Warnstreikenden zu: "Wir kennen das ABC: A wie Altersteilzeit, B wie Bildungszeit und C wie Cash." Kürzer lassen sich die Forderungen der IG Metall nicht umreißen.