Stahlarbeitgeber bieten nichts an
Ohne Angebot der Arbeitgeber ist heute in Düsseldorf die ersten Stahltarifverhandlung zu Ende gegangen. Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld für die 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie.
Forderung 2 lautet: Fortschreibung des Tarifvertrags Altersteilzeit, damit auch künftig Ältere früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden können. Forderung 3 greift einen Wunsch der Jugend auf: Erstattung der Fahrtkosten für Bus und Bahn für den Weg vom Betrieb in die Berufsschule.
Knut Giesler wies darauf hin, dass die IG Metall zum dritten Mal in Folge "mit einer moderaten Forderung in die Tarifrunde geht". Die Gewerkschaft berücksichtige die die schwierige wirtschaftliche Lage der Stahlindustrie; man orientiere sich aber weder am schlechtesten noch am besten dastehenden Unternehmen.
Die Arbeitgeber bezeichneten die Erlöse als "katastrophal", die Stahlindustrie stecke in der Rezession. Nur einige Unternehmen hätten "einen kleinen Gewinn". Auf die gesamte Branche rolle eine Krise zu, die mit der von 2008/2009 vergleichbar sei - so beschrieb die Arbeitgeberseite ihre Gefühlslage. Einerseits erklärte sie ihr "ehrlich gemeintes Unverständnis", was die Höhe der Tarifforderung betrifft, andererseits teilte sie die gewerkschaftliche Auffassung, dass die sogenannte Umverteilungskomponente "ein volkswirtschaftlich wichtiger Faktor" ist, weil er Konsumausgaben ermöglicht, die wiederum die Konjunktur stabilisieren.
Die zweite Verhandlung ist noch nicht terminiert, sie soll Mitte November stattfinden.
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Das Video zur ersten Stahl-Tarifverhandlung