Düsseldorf – Morgen findet in Ingolstadt die erste Verhandlungsrunde für die rund 100.000  Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie statt. In Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 24.000 Menschen in dieser Branche.

 

Die IG Metall hat vor Beginn der Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen von 4,5 Prozent sowie eine Verlängerung des Tarifvertrages Altersteilzeit zu verbesserten Bedingungen gefordert. „Damit die Branche zukunftsfähig und attraktiv ist, muss in Menschen investiert werden. Nur so kann sie im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen. In diesem Sinne ist die Forderung fair, bezahlbar und zukunftsorientiert“, sagte Heide Schnare, Tarifsekretärin des IG Metall-Bezirks NRW und Verhandlungskommissionsmitglied  der IG Metall, am Montag in Düsseldorf. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sei eine Verlängerung des Tarifvertrages Altersteilzeit zu verbesserten Bedingungen unverzichtbar. Die bisherige Aufzahlung von 475 Euro durch den Arbeitgeber müsse spürbar erhöht werden, da die finanziellen Verluste für die Beschäftigen zu hoch seien. Auch die aktuelle Quote von zwei Prozent müsse vor dem Hintergrund des hohen Durchschnittsalters der Beschäftigten in der Branche erhöht werden.

 

Die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine hochmoderne Industrie, zu der auch leistungsfähige Zulieferer für die Auto- und Luftfahrtindustrie gehören. Außerdem werden technische Textilien u.a. für den Umweltbereich und hygienische Medizinprodukte hergestellt. Nach Analyse der IG Metall befindet sich die Branche in einer wirtschaftlich guten und stabilen Lage.

 

Der derzeit gültige Tarifvertrag läuft zum 31. Januar 2017 aus. Zu diesem Zeitpunkt endet ebenfalls die Friedenspflicht in der Branche.

Die Tarifverhandlung beginnt am Dienstag, 6. Dezember 2016, um 13 Uhr in Ingolstadt.

 

 

Mike Schürg

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