MANschaft kämpft für ihre Jobs
600 Menschen demonstrierten heute in Oberhausen vor MAN Diesel & Turbo gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau.
Das Unternehmen will weltweit ein Zehntel seiner 14 000 Arbeitsplätze vernichten. In Deutschland sind 1000 Jobs betroffen, davon 323 in Oberhausen, wo 1965 Beschäftigte tätig sind. Auch in Berlin und Hamburg sowie den anderen Standorten hatte die IG Metall zu einem Aktionstag aufgerufen.
Die bundesweiten Kundgebungen sollen den Arbeitnehmervertretern „in den Verhandlungen den Rücken stärken“, erklärte der Oberhausener IG Metall-Geschäftsführer Peter Koppers (Bild 3). Die Verhandlungen beginnen morgen, 29. November.
Der Betriebsratsvorsitzende Helmut Brodrick (Bild 4)warf der Firmenleitung vor, die Warnsignale aus Betriebsrat und Belegschaft ignoriert zu haben. Er warnte davor, „Porzellan zu zerschlagen: „Wer heute gehen muss, wird nicht zu ersetzen sein, wenn morgen die Aufträge kommen.“ Und dass das Geschäft wieder anziehen werde, davon gehe auch der MAN-Vorstand aus. Brodrick warb dafür, in Kurzarbeit und Minusstunden zu gehen und so die Auftragsflaute zu überstehen. Und er stellte die weiteren Forderungen von Betriebsrat und IG Metall vor: keine betriebsbedingten Kündigungen und den Erhalt aller Standorte.
In einem schriftlichen Grußwort forderte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler die MAN-Geschäftsführung auf, das Alternativkonzept des Betriebsrats „ernsthaft zu prüfen“. Ebenfalls per Grußwort erklärte sich Landesarbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) mit den Forderungen des Betriebsrats solidarisch, die auch vom Oberhausener Stadtrat unterstützt werden. MAN Diesel & Turbo ist der letzte große industrielle Arbeitgeber in Oberhausen.
Der Sprecher der IG Metall-Vertrauensleute Reinhardt Meyer (Bild 4) schwor die Belegschaft auf eine harte Auseinandersetzung ein, die „nicht mit Wattebäuschen“ beführt werden könne. Und er appellierte an alle Betroffenen, zusammenzuhalten: „Es gibt keinen individuellen Ausweg!“