Aktuelles Metall & Elektro
13/04/2016

Warnstreiks ab 29. April 00 Uhr

Mit Ablauf der Friedenspflicht am 28. April gibt es Warnstreiks in der Metallindustrie, falls am selben Tag kein Verhandlungsergebnis zustande kommt.

Das hat die IG Metall-Tarifkommission heute in Schwerte einstimmig beschlossen. Dass in der dritten Tarifverhandlung am selben Tag, 28. April, ein Verhandlungsergebnis erzielt wird, ist höchst unwahrscheinlich. Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung am 11. April lautete: 0,9 Prozent mehr Entgelt (und eine Einmalzahlung von 7 bis 8 Euro im Monat). Die IG Metall fordert 5 Prozent.

Die Tarifkommission hat auf das Arbeitgeberangebot empört reagiert. "0,9 Prozent – das geht gar nicht", sagte Ralf Hüttemann von Vorwerk in Wuppertal. "Unsere Truppen stehen, die Kollegen sind einfach nur sauer!" Der Betriebsratsvorsitzende von Finova in Remscheid, Carsten Wurth, hofft, „dass es richtig hämmert". Die Beschäftigten von Finova versuchen schon seit einem Jahr, in die Tarifbindung zu kommen und haben bereits drei Warnstreiks hinter sich.“ Michael Djurkowitsch von Benteler Steel/Tube in Dinslaken ist fast sprachlos: "Für diese Provokation gibt's eigentlich keine Worte – jetzt braucht's Taten!" Und dabei denke er nicht nur an Warnstreiks, sagte Djurkowitsch

Für viele Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie gilt kein Tarifvertrag. Sie werden Betriebe ohne Tarifbindung genannt, kurz OT-Betriebe. Die IG Metall plant deshalb für die Woche vom 18. bis 22. April eine Aktionswoche unter dem Motto „Gerecht geht nur mit Tarif“. Daran werden sich 55 Betriebe ohne Tarifvertrag (10 300 Beschäftigte) beteiligen – für sie und mit ihnen will die IG Metall Tarifverträge durchsetzen. Darüber hinaus finden in weiteren 85 tariflosen Betrieben mit 9200 Beschäftigten Aktionen zum Thema Tarifbindung statt.

Flugblatt metallnachrichten vom 14. April

Pressemitteilung

Videoclip zur Sitzung der Tarifkommission am 13. April

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