Aktuelles Metall & Elektro
23/01/2018

Mehr als 100 000 Warnstreikende!

  • Warnstreik in Köln / 6 Fotos: Stephen Petrat
  • Warnstreik in Bielefeld / 6 Fotos: Manfred Horn
  • Warnstreik in Wiehl bei Gummersbach / 6 Fotos: Norbert Hüsson
  • Warnstreik in Mülheim an der Ruhr / 7 Fotos: Thomas Range
  • Warnstreik in Lemgo bei Detmold / 6 Fotos: Veit Mette
  • Warnstreik in Bocholt / 6 Fotos: Sven Betz
  • Warnstreik in Bad Berleburg, Siegerland / 5 Fotos: Julia Montanus
  • Warnstreik in Lippstadt / 5 Fotos: Holger Schild

Die Warnstreikbeteiligung in dieser Metalltarifrunde ist so hoch wie seit Jahren nicht. Heute ist die Grenze von 100.000 Teilnehmenden überschritten worden.

Heute legten 26.930 Beschäftigte aus 163 Betrieben der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie  die Arbeit nieder. Seit Ende der Friedenspflicht Ende Dezember 2017 haben sich damit  117.648 Beschäftigte aus 815 Betrieben an den Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter von NRW und Verhandlungsführer, sagte auf der Kundgebung bei Ford in Köln: “Eine so große Beteiligung gab es hier in NRW seit Jahren nicht. Mich freut auch, dass wir in den ersten drei Januarwochen alleine in NRW rund 1500 Neumitglieder gewonnen haben. Das sind fast dreimal so viele, wie sonst in diesem Zeitraum. Beides zeigt, dass die Menschen in der Metall- und Elektrobranche hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Und es zeigt, dass sie auch ein gutes Ergebnis erwarten.“

Für Unterhaltung und gute Stimmung sorgte der Kölner Sänger und Liedermacher Björn Heuser.

Giesler erläuterte, dass ein gutes Ergebnis erstens bedeute, dass es eine "sehr ordentliche Entgelterhöhung" geben müsse, die die hervorragende wirtschaftliche Lage der Branche wiedergebe. Zweitens müssten die Beschäftigten auch mal den Fuß vom Gas nehmen können, indem sie einen individuellen Anspruch erhalten, ihre Arbeitszeit für einen begrenzten Zeitraum auf 28 Stunden reduzieren zu können - mit einem Rückkehrrecht in Vollzeit. Und drittens müsse es einen Zuschuss vom Arbeitgeber geben, wenn man sein Arbeitszeit reduzieren möchte, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen oder weil man in belastenden Arbeitszeitsystemen arbeite.

„Diese drei Elemente gehören in einen Tarifabschluss. Sonst stehen ab der nächsten Woche die Anlagen und Bänder in den Betrieben für 24 Stunden oder länger still“, sagte Giesler. Nachmittags sprach Giesler auf einer Warnstreikkundgebung in Bielefeld.

Der Gummersbacher IG Metall-Bevollmächtigte Werner Kusel sagte auf dem Marktplatz von Wiehl: "Wer mit 200 Stundenkilometern durchs Gelände jagt, obwohl die Öllampe aufleuchtet, darf sich nicht wundern, wenn ihm irgendwann der Motor um die Ohren fliegt." Auf die Bemerkung von Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger, die Warnstreiks seien rechtswidrig, reagierte Kusel cool: "Ich würde gern wissen, was der in seinem BWL-Studium geraucht hat!"

Die Schwerpunkte der Aktionen lagen heute in Köln (9750 Teilnehmer), Bocholt (1750 Beschäftigte), Bielefeld (1800 Beschäftigte), in Lemgo bei Detmold, (2000 Beschäftigte), Gummersbach (1100 Beschäftigte), Lippstadt (1800 Beschäftigte), Mülheim (2500 Beschäftigte) sowie Bad Berleburg (750 Beschäftigte). 

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