Neu: Streikgeld für Warnstreik
IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler hat die Metallarbeitgeber aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren – mit einem besseren Angebot.
Giesler sprach vor den Streikenden der Eisengießerei Georg Fischer in Mettmann. „Trotz des miserablen Wetters war die Stimmung bestens“, berichtet unser Fotograf.
Der Velberter IG Metall-Bevollmächtigte Michele Dattaro kritisierte das letzte Arbeitgeberangebot vom vergangenen Wochenende in Stuttgart: „Mit weniger als in der letzten Tarifrunde 2016 gehen wir dieses Jahr nicht nach Hause. Die Wirtschaft brummt, die Konjunkturaussichten sind hervorragend.“
In den Duisburger Grillo-Werken ruhte die Arbeit, ebenso bei ZF TRW Automotive in Gelsenkirchen.
In den Wuppertaler Betrieben KSM und Hühoco lief heute ganztätig über alle drei Schichten hinweg nichts mehr. Erst die Frühschicht am Donnerstag wird die Arbeit wieder aufnehmen. Zudem legte die Frühschicht bei Vorwerk heute die Arbeit für zwei Stunden zum Solidaritäts-Warnstreik nieder. Der Geschäftsführer der IG Metall Wuppertal, Wolfgang Nettelstroth, sagte: „Was die Arbeitgeber uns bisher angeboten haben, bleibt weit hinter den Erwartungen unserer Mitglieder zurück. Wir wollen eine faire Lösung für mehr Geld sowie mehr persönliche Verfügbarkeit über die Arbeitszeit, passend zum Leben.“
Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütung. Zudem will sie erreichen, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche für eine Dauer von bis zu zwei Jahren absenken können und ein Rückkehrrecht in die Vollzeit-Tätigkeit erhalten. Bei Arbeitszeitverkürzung wegen Kindererziehung, Pflegetätigkeit und Schichtarbeit soll es dafür einen Zuschuss geben.
Ganztägige Warnstreiks sind eine neue Arbeitskampfform. Der IG Metall-Gewerkschaftstag hat sie 2015 beschlossen, jetzt werden sie erstmals praktiziert. Für normale Warnstreiks, die eine oder einige wenige Stunden dauert, gibt es kein Streikgeld. Wohl aber für den ganztägigen Streik. Die Höhe hängt ab vom Mitgliedsbeitrag und der Mitgliedsdauer. Das Streikgeld beträgt das 12- bis 14-fache des Mitgliedsbeitrags (pro Woche).