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02/07/2019

10 000 Metaller aus NRW in Berlin

  • IG Metall-Kundgebung "FairWandel" in Berlin / 5 Fotos: Thomas Range

Mehr als 50 000 Metallerinnen und Metaller haben in Berlin für Fairness beim Umbau der Wirtschaft demonstriert. Fast jeder fünfte kam aus NRW.

Samstag, 29. Juni: In Berlin herrschen über 30 Grad. Trotzdem ziehen morgens zehntausende Gewerkschafter von der Siegessäule über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor. Fast jeder, so scheint es, trägt das rote IG Metall-T-Shirt aus NRW. Vorne steht „Stillstand hat noch nie was bewegt“, hinten „Ohne Plan? Ohne uns!“ Tatsächlich treffen seit den frühen Morgenstunden fast 10 000 Metaller aus Nordrhein-Westfalen ein: in fünf Sonderzügen und rund 120 Bussen. Ihre Forderung an Politik und Wirtschaft lautet: Für einen sozialen, ökologischen und demokratischen Wandel der Industrie und Arbeitswelt!

Ab 11 Uhr spielt das Berlin Boom Orchestra (später treten Clueso und Joris sowie Silly und Culcha Candela auf). Die Bühne samt Aufbauten ist fast so groß wie das Brandenburger Tor – 20 Meter (ohne die Quadriga, das Schmuckwerk auf dem Tor). Das Geschehen auf der Bühne wird auf ein Dutzend megagroße Bildschirme links und rechts der Straße des 17. Juni übertragen. Dazwischen Getränkestände und „Futterkrippen“, es gibt Würste und Braten, Softeis und Poffertjes. 

Wem’s zu heiß ist, der setzt sich in eins der großen weißen Zelte der IG Metall-Bezirke. Oder er weicht aus in den Tiergarten, den Park links und rechts der Straße. 

Die Digitalisierung und der Klimawandel seien große Herausforderungen für die Firmen und die Zukunft der Arbeitsplätze, sagt der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann. Jeder zweite Arbeitgeber habe jedoch „heute keine Idee, wie er seinen Betrieb auf die Zukunft vorbereitet“.  Die IG Metall fordert von den Arbeitgebern „Qualifizieren statt Entlassen“. Und von der Politik ein sogenanntes Transformations-Kurzarbeitergeld, um die Qualifizierungsoffensive zu finanzieren. 

Auch Sozial- und Umweltverbände wie der Naturschutzbund Deutschland, der Sozailverband VdK und der Evangelische Bundesverband Diakonie beteiligen sich an der Demonstration unter dem Motto „FairWandel“. 

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, hatte bereits im Vorfeld erklärt: „Die Uhr tickt. Energie- und Mobilitätswende, die Digitalisierung und Globalisierung sind in vollem Gange. Werden dazu keine oder falsche politische Rahmenbedingungen und unternehmerische Strategien entwickelt, gefährdet das in NRW über 200.000 industrielle Arbeitsplätze.“ 

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