Die IG Metall hat ihre Warnstreiks in der Textil- und Bekleidungsindustrie fortgesetzt. Sie rief die Beschäftigten aus 14 Betrieben auf, teilzunehmen.

845 Menschen beteiligten sich an den Aktionen und Kundgebungen. Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen lagen in Mönchengladbach, Düren, Borken und Emsdetten. 

In Mönchengladbach kamen 130 Beschäftigte von Aunde Achter & Ebels und fünf weiteren Betrieben zu einer Kundgebung zusammen. Dort sagte Manfred Menningen, der Verhandlungsführer der IG Metall: „Die Warnstreiks zeigen, dass die Arbeitgeber sich am Verhandlungstisch deutlich bewegen müssen, damit es zu einer Einigung kommen kann.“ 

Der Geschäftsführer von Aunde, Rolf A. Königs, ist gleichzeitig Vorsitzender des Verbandes der Rheinischen Textilindustrie. Der Multifunktionär – so ist Königs auch Präsident von Borussia Mönchengladbach – besitzt laut Manager-Magazin ein Vermögen von 450 Millionen Euro (Stand: 2013). Damit belegt er Platz 254 auf der Liste der 500 reichsten Deutschen.

Die Standort Niederrhein GmbH (invest-in-niederrhein.de), die Wirtschaftsförderung mehrerer Städte und Kreise der Region, schreibt über den 78-Jährigen: „Das Mönchengladbacher Unternehmen AUNDE ist ein Vorzeigebeispiel für einen gelungenen Strukturwandel in der Textilindustrie. 1899 als Achter und & Ebels gegründet, gelang ab 1982 der Sprung vom Einzelunternehmen für Tuche zur internationalen Gruppe für Automobiltextil/-leder, Fahrzeugsitze und technische Federn. So wurde aus Achter & Ebels die AUNDE Group. Sitz des Unternehmens ist bis heute Mönchengladbach. Kopf und Garant des Erfolges ist seit 1978 Rolf Königs... Bis 1982 gab es nur den Standort in Mönchengladbach. (...) Heute sind es 86 Werke in 25 Ländern.“

In Düren gab es eine gemeinsame Aktion der Beschäftigten von Heimbach, J.M.Voith, CMC Technologies, Kayser Filtertech und Anker, an der sich 180 Beschäftigte beteiligten. An einer Warnstreikkundgebung in Borken bei der Firma Bierbaum nahmen 175 Beschäftigte teil. 

In Emsdetten demonstrierten 90 Beschäftigte der Leco-Werke und 220 Beschäftigte von Markilux, Schmitz Werke und Schmitz Textiles für ihre Forderungen. Eine weitere betriebliche Aktion fanden in Krefeld bei Verseidag Indutex mit 30 Beschäftigten statt. 

Die IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld und eine bessere Altersteilzeit. Die Arbeitgeber haben eine Tariferhöhung unterhalb der Inflationsrate angeboten und keine Verbesserung der Altersteilzeit. Die dritte Verhandlung ist am 12. Februar in Bielefeld.