Erstes Angebot - große Differenzen
Die Stahlarbeitgeber haben in der vierten Tarifverhandlung ein erstes Angebot vorgelegt. Das Volumen ist zu gering, die Laufzeit zu lang.
Düsseldorf, 18. Februar: Die Arbeitgeber bieten für die 72.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Entgelterhöhung von 2,5 Prozent zum 1. April an und ab 2020 eine zusätzliche jährliche Urlaubsvergütung in Höhe von 600 Euro, die von einem eingeschränkten Personenkreis in Zeit umgewandelt werden kann.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer, sagte: „Das angebotene Volumen bei Entgelt und Urlaubsvergütung ist angesichts der guten Situation in der Stahlindustrie bei weitem nicht ausreichend. Die IG Metall fordert zudem weiterhin, dass alle Beschäftigtengruppen Geld in Zeit tauschen können. Deshalb war es heute nicht möglich, in eine finale Verhandlung zu gehen. Aber wir erkennen an, dass die Arbeitgeber grundsätzlich unsere Forderungsstruktur akzeptieren.“
Angesichts dessen hat die IG Metall eingewilligt, in einer gemeinsamen Expertengruppe über das Gesamtpaket in den nächsten Tagen detaillierter zu beraten. Auf Grundlage dieser Beratung werden die zuständigen Gremien dann über den weiteren Verlauf der Tarifrunde entscheiden.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie 6 Prozent mehr Geld und eine zusätzliche Urlaubsvergütung von 1800 Euro. In den Gesprächen soll erreicht werden, dass diese Urlaubsvergütung in freie Tage umgewandelt werden kann. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung und über den Einsatz von Werkverträgen verlängert werden. Zudem wird eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie die Vereinbarung einer Verhandlungsverpflichtung zu Dual Studierenden gefordert. Die zusätzliche Urlaubsvergütung für Auszubildende soll 600 Euro betragen.