Pressemitteilung
27/06/2019

Für eine soziale und ökologische Gestaltung der Industrie: Tausende Metallerinnen und Metaller aus NRW fahren nach Berlin

Seit Wochen mobilisiert die IG Metall bundesweit für eine Großdemonstration am 29. Juni in Berlin. Alleine aus Nordrhein-Westfalen reisen mehrere Tausend Metallerinnen und Metaller in 5 Sonderzügen und über 100 Bussen zum Brandenburger Tor. Dort fordern sie von Politik und Arbeitgebern unter dem Motto #fairwandel einen sozialen, ökologischen und demokratischen Wandel der Industrie und Arbeitswelt.

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Die Uhr tickt. Energie- und Mobilitätswende, die Digitalisierung und Globalisierung sind in vollem Gange. Werden dazu keine oder falsche politische Rahmenbedingungen und unternehmerische Strategien entwickelt, gefährdet das in NRW über 200.000 industrielle Arbeitsplätze.“

Alleine in der Autozulieferindustrie in NRW seien durch die Ausrichtung auf E-Technik über 22.000 Arbeitsplätze betroffen. Denn so viele Menschen würden in Betrieben arbeiten, die Teile zum herkömmlichen Antriebsstrang herstellen. Giesler: „Wir brauchen den Aus- und Umbau bestehender Standorte für neue Technologien, Komponenten und Fahrzeugtypen. Wir brauchen die Ansiedlung von neuen Schlüsseltechnologien. Und die Beschäftigten müssen für neue Anforderungen qualifiziert werden. Dafür muss in Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen investiert werden.“

Ein weiteres Beispiel sei die notwendige Gestaltung der Energiewende. „Wenn es nicht gelingt, auch in Zukunft stabile Stromnetze und eine zuverlässige und bezahlbare Stromversorgung sicherzustellen, sind in NRW rund 60.000 Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie bedroht. Darum brauchen wir dringend einen Plan, wie die Wende zur regenerativen Energie gelingen soll“, so Giesler.

Bis jetzt seien Politik und Arbeitgeber auf die Gestaltung der Transformation im Sinne der Menschen kaum vorbereitet. Es fehle ein nachvollziehbarer klarer Plan. Aus diesem Grund demonstriere die IG Metall am Samstag in Berlin, so Giesler. 

Am Samstag beginnt die Kundgebung um 13 Uhr am Brandenburger Tor. Das Vorprogramm startet ab 11 Uhr. Hauptredner ist Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. Zudem sprechen Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland NABU, Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie, und Jasmin Gebhardt, Jugend- und Auszubildendenvertreterin der Schaeffler Technologies. Das Kulturprogramm bestreiten Clueso, Silly, Culcha Candela und das Berlin Boom Orchestra.

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