2. Tarifverhandlung Metall-Elektro
In der zweiten Verhandlung in der Tarifrunde für die Beschäftigten der nordrheinwestfälischen Metall- und Elektroindustrie haben die Tarifvertragsparteien heute intensiv über das Thema Zukunftstarifverträge diskutiert. Mit den Zukunftstarifverträgen soll ein tarifpolitischer Rahmen geschaffen werden, um die Transformation der Industrie in den Betrieben gestalten zu können.
Aufgrund der beginnenden Corona-Pandemie hatten Metall NRW und IG Metall NRW im März des vergangenen Jahres die Gespräche dazu unterbrochen, um schnell und kurzfristig Regelungen zu Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen sowie zur Kinderbetreuung zu vereinbaren.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer: „Digitaler Wandel, Elektro-Autos, Klimawandel – viele Betriebe und deren Belegschaften stehen mitten in einem radikalen Umbruch. Die damit verbundenen Probleme hat Corona nicht gelöst, im Gegenteil. Es hat sie wie unter einem Brennglas noch stärker entfacht. Umso dringender ist es daher, dass wir das Thema wieder aufgreifen.“
Die Herausforderungen der Zukunft müssten rechtzeitig angepackt werden. Dafür brauche es in den Betrieben eine gemeinsame Analyse, aufgrund der dann frühzeitig positive Veränderungsprozesse beschrieben und festgelegt werden.
„Zukunftstarifverträge sollen auf betrieblicher Ebene möglich machen, dass Probleme angegangen werden – sehr konkret auf die spezielle Situation eines Betriebes zugeschnitten. Welche Investitionen braucht ein Betrieb, um in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein? Welche Fortbildung brauchen Beschäftigte in Zeiten der Digitalisierung? Was passiert mit Beschäftigten, deren Job womöglich wegfällt? Welche Qualifizierung erhalten sie? Das sind alles Fragen, auf die wir Antworten brauchen“, sagte Giesler.
Der Bezirksleiter der IG Metall NRW erklärte nach den heutigen Verhandlungen: „Auf beiden Seiten ist der Wille erkennbar, gemeinsam die Herausforderungen der Transformation in den Betrieben anzugehen und Lösungen zu finden. Das ist ein gutes Signal für die Zukunft der Metall- und Elektroindustrie und ihre Beschäftigten. Diese konstruktive Herangehensweise erwarte ich aber auch bei den anderen Themen in dieser Tarifrunde. Blockadehaltungen bei den Themen Entgelt und Beschäftigungssicherung werden uns nicht weiter bringen.“
Die nächste Tarifverhandlung findet am 5. Februar 2021 statt.