1.655 Beschäftigte beteiligen sich am Warnstreikauftakt in der Stahlindustrie
Am Freitag, den 01. Dezember 2023 haben sich insgesamt 1.655 Beschäftigte aus 15 Betrieben an Aktionen und Warnstreiks der Stahlindustrie beteiligt.
Die größte Aktion fand um Mitternacht bei der Salzgitter AG in Salzgitter statt, wo rund 400 Beschäftigte zu einer Nachtaktion das Ende der Friedenspflicht eingeläutet haben. Dort sagte Hans-Jürgen Urban, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Die Arbeitgeber wollen es noch nicht verstehen: Sie müssen jetzt mit Geld und Zeit in ihre Zukunft investieren. Wer Fachkräfte will, muss sie anständig bezahlen, sonst wandern sie ab. Höhere Entgelte sind nicht nur eine dringende Antwort auf die Inflation, sondern auch eine Investition in die Beschäftigten. Höhere Entgelte sind für die Unternehmen günstig: 8,5 Prozent mehr für die Beschäftigten bedeuten nur 0,8 Prozent höhere Gesamtkosten.
Wer Fachkräfte halten will, der darf die Menschen nicht kaputt machen. Gesund bis zur Rente, muss die Devise lauten. Wer in Schicht im Stahlwerk schuftet, braucht ausreichend Erholung. Drei Stunden weniger Arbeitszeit sind geboten, auch mit Blick auf den Umbau zu grünem Stahl: Wir wollen, dass auch mit weniger Arbeit eines Tages alle Beschäftigten eine Zukunft in den Stahlwerken haben. Stunden statt Stellen und Geld kürzen, muss es deshalb heißen.“
Weitere Aktionen fanden in der Nacht in Duisburg, Bremen, Finnentrop und Georgsmarienhütte statt. Am frühen Morgen und Vormittag kamen Beschäftigte von ArcelorMittal in Bottrop, von DEW in Hagen, von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und von Outokumpu Nirosta in Krefeld zu Warnstreiks zusammen.
Am Montag, 04.12.2023 treffen sich die Beschäftigten von HKM, tkSE Hüttenheim, Baosteel und SZMF im Duisburger Süden zu einem Warnstreik:
08.30 Uhr, Warnstreikstart am TOR 1, Ecke Schulz-Knaudt-Straße und Ehinger Straße, 09:30 Uhr Beginn der Kundgebung. Ansprechpartner: Karsten Kaus 0170-2744693, Ünsal Baser 0151-54007199