Enttäuschendes Arbeitgeberangebot
Die IG Metall NRW hat das Angebot des Arbeitgeberverbandes Metall NRW als enttäuschend bewertet. „Die Arbeitgeber sagen seit Wochen, sie wollen eine schnelle Tarifrunde und damit schnell Sicherheit und Klarheit für die Beschäftigten und Unternehmen. Mit diesem Angebot ist eine schnelle Einigung aber mehr als gefährdet und drückt wenig Verständnis für die Beschäftigten und ihre Probleme aus,“ so Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer.
Der Gewerkschafter kritisierte die angebotenen 1,7 Prozent ab Juli 2025 und 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten: „Die Entgelterhöhungen kommen zu deutlich spät, sie sind zu viel niedrig und die Laufzeit ist zu lang. Das Angebot deckt weder die erwartete Inflation der nächsten Jahre noch berücksichtigt es den großen Druck, den die Beschäftigten aufgrund der hohen Inflation der letzten Jahre immer noch in ihrem Geldbeutel spüren.“
Giesler begrüßte, dass die Arbeitgeber über eine Verbesserung der Freistellungszeit sprechen wollen und bei der Ausbildungsvergütung eine überproportionale Erhöhung anstreben. „Bei diesem Angebot ist eine überproportionale Erhöhung aber auch weit von unserer Forderung für die Auszubildenden entfernt und wahrlich nicht üppig. Insgesamt liegen wir also noch deutlich auseinander und ein verantwortungsvoller Kompromiss in weiter Ferne.“
Die Tarifkommission der IG Metall wird in den nächsten Tagen das Angebot bewerten und über die weiteren Schritte entscheiden. „Bei diesem Angebot sind Warnstreiks kaum zu vermeiden. Es braucht dann doch wieder den Druck der Beschäftigten,“ so Giesler. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober, danach sind Warnstreiks möglich. Die IG Metall NRW entscheidet am 28. Oktober über Warnstreiks. Die dritte Verhandlung findet am 31. Oktober in Neuss statt.