IG Metall kommt glimpflich durch die Krise
Die IG Metall NRW konnte im vergangenen Jahr 15.304 neue Mitglieder gewinnen. Das sind 20,9 Prozent weniger als im Jahr 2019. Bei den Austritten und Streichungen hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 1.117 auf 20.575 erhöht; das sind 5,7 Prozent mehr.
Ende Dezember 2020 verzeichnet die IG Metall NRW als größter Bezirk der IG Metall insgesamt 499.870 Mitglieder. Aufgrund von 7.677 Sterbefällen hat die IG Metall NRW damit 13.364 Mitglieder weniger (2,6 Prozent) als Ende 2019.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Mit dieser Mitgliederentwicklung ist die IG Metall NRW noch glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Während des ersten Lockdowns haben wir deutlich Schlimmeres befürchtet. Vor allem die fehlenden Ansprachemöglichkeiten in den Betrieben hatten zu einem massiven Einbruch bei den Neuaufnahmen geführt. Wir haben unsere Arbeit in den Betrieben und IG Metall-Geschäftsstellen komplett umgestellt und den neuen Bedingungen angepasst. So konnten wir angesichts der Umstände in der zweiten Jahreshälfte etwas aufholen.“
Giesler betonte, dass der IG Metall auch zu schaffen gemacht habe, dass es im Jahr 2020 deutlich weniger neue Auszubildende in den Betrieben gegeben habe. „Ein Minus von 22 Prozent bei den Neuaufnahmen der Auszubildenden ist schmerzhaft für die IG Metall. Noch viel schmerzhafter ist aber, dass die Unternehmen mit dem Rückgang der Ausbildungsplätze jungen Menschen ein Stück Zukunftsperspektive nehmen und gleichzeitig den Fachkräftemangel von morgen produzieren.“
Der Gewerkschafter wies darauf hin, dass sich im vergangenen Jahr aber auch gezeigt habe, dass die IG Metall NRW trotz Corona nicht an Konfliktfähigkeit verloren habe. „In knapp 70 Betrieben konnten wir eine Tarifbindung herstellen. Das gelingt in den Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber nie ohne Konfliktbereitschaft und Aktionen von Mitgliedern und Beschäftigten. Dafür haben wir viele kreative Ideen entwickelt, die sich bei Bedarf auch in den laufenden Tarifrunden einsetzen lassen“, so Giesler.