Kein Durchbruch in dritter Tarifverhandlung für die Textil- und Bekleidungsindustrie
Die dritte Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie mit ihren 100.000 Beschäftigten hat heute in Mönchengladbach trotz elfstündiger Verhandlung erneut zu keiner Einigung geführt. Die Verhandlungen wurden daher unterbrochen.
Marc Otten, IG Metall-Tarifsekretär für die Textil- und Bekleidungsindustrie NRW: „Das Angebot der Arbeitgeber spiegelt in keiner Weise eine angemessene Wertschätzung der Beschäftigten wider. Uns wurde ein unverschämter Wunschzettel mit Arbeitgeber-Träumen vorgelegt, die wir nicht erfüllen. 26 Monate Laufzeit und Tariferhöhungen erst im Frühjahr 2022 sind für uns keine Grundlage für eine Verhandlung. Auf diesen Skandal werden wir reagieren - auch in Zeiten von Corona. Natürlich versammeln wir keine Menschenmassen vor den Werkstoren. Ab dem 1. Februar werden wir kleinere und vor allem kreative Aktionsformen nutzen, um unseren Forderungen unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen Nachdruck zu verleihen.“
Die IG Metall fordert die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4 Prozent (mindestens aber um 100 Euro) für 12 Monate. Zudem fordert sie unter anderem einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit mit einem höheren Aufstockungsbetrag und einer höheren Quote.
In Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 23.000 Menschen in der Branche.
Ein weiterer Verhandlungstermin wurde vorerst nicht vereinbart.