Tarifkommission fordert 4 Prozent für Beschäftigungssicherung und Entgeltstärkung in der Eisen- und Stahlindustrie
Die Mitglieder der Tarifkommission für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie haben heute die Forderungsempfehlung an den IG Metall-Vorstand beschlossen. Diese beinhaltet ein Volumen von vier Prozent, das zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie zur Finanzierung von Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 70.000 Beschäftigten verlängert werden.
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer: „Alle Stahlhersteller haben bedingt durch die Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 deutliche Einbußen verspürt. Die stark angestiegene Nachfrage nach Stahl Ende 2020 hat aber zu einem deutlichen Aufschwung bei Preisen, Produktion, Auslastung und Ergebnissen geführt. Dadurch hat sich der Flachstahlbereich erholt. Im Röhrenbereich sieht es aber immer noch schwierig aus. Angesichts dieser höchst unterschiedlichen Lage geht es uns darum, Beschäftigung zu sichern und die Entgelte zu stabilisieren.“
Giesler sagte, dass durch die Pandemie der private Verbrauch stark eingebrochen sei und als Wachstumsmotor ausfalle. Die Sicherung der Einkommen sei daher geboten, da sie dazu beitrage, die Binnennachfrage zu stabilisieren und die Krisenfolgen einzudämmen.
„In Zeiträumen mit einem schwachen Auftragseingang, benötigen wir zudem einen Hebel um Beschäftigung zu halten und zu sichern, ohne die Kaufkraft der Beschäftigten durch starken Lohnverzicht einzuschränken“, so Giesler.
Weitere Zeitleiste:
28.02.2021: Ende Friedenspflicht
01.03.2021: erste Verhandlung