Unterirdisches Angebot der Arbeitgeber der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie
In der ersten Verhandlung der Tarifrunde für die Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe haben die Arbeitgeber gestern ein erstes Angebot vorgelegt. Bei einer Laufzeit von 30 Monaten soll es zunächst bis 28. Februar 2022 Nullmonate geben. Zum 01. März 2022 soll sich das Entgelt für 12 Monate um 1,2 Prozent erhöhen und dann für ein weiteres Jahr um 1,3 Prozent. Die Tarifforderung der IG Metall nach einer Erhöhung des Demografietopfes, zur Gestaltung des demografischen Wandels in den Betrieben, lehnen die Arbeitgeber ab.
Christian Iwanowski, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Dieses Angebot ist unterirdisch. Es würde aufgrund der anziehenden Inflation ein Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten.“ Der Gewerkschafter betonte zudem, dass die Ablehnung der Erhöhung des Demografietopfes angesichts der großen Herausforderungen in den Betrieben unverantwortlich sei. „Wer die Zukunft der Branche sichern will, muss den demografischen Wandel in den Betrieben gestalten. Dafür braucht es eine finanziell attraktive Möglichkeit in Altersteilzeit gehen zu können. Wer das nicht will, wird die Branche sehenden Auges vor die Wand fahren“, so Iwanowski.
Angesichts dieses Angebotes bewertete Iwanowski den gestrigen Dienstag als schwarzen Tag für die Branche. Er fordert alle Beschäftigten dazu auf, bis zum Ende der Tarifrunde jeweils dienstags durch Aktionen im Betrieb deutlich zu machen, dass dieses Angebot inakzeptabel ist.
Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde für die rund 31 000 Beschäftigten 4,5% mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Des Weiteren soll der Demografie-Betrag von aktuell 300 auf dann 750 Euro erhöht werden. Damit beläuft sich das Forderungsvolumen der diesjährigen Tarifrunde auf insgesamt 5,8 Prozent.
Nächster Verhandlungstermin ist der 04. Oktober 2021.
Mike Schürg
IG Metall Bezirksleitung NRW
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