Lenze-Beschäftigte protestieren in Extertal
Trotz hervorragender Gewinne in den vergangenen Jahren will die Unternehmensführung von Lenze, Spezialist für Antriebs- und Automationstechnik an zwei Standorten in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen, einen drastischen Stellenabbau durchsetzen.
Von den weltweit insgesamt 3.500 Beschäftigten droht in Extertal-Bösingfeld sowie in Groß Berkel (Niedersachsen) jeweils 125 Beschäftigten die Kündigung. Von den 2000 inländischen Beschäftigten arbeiten bisher 900 in Extertal und 700 in Groß Berkel. Weiteren Unternehmensstandorte gibt es in Hameln. Allen im Unternehmen verbleibenden Beschäftigten sollen zur Gewinnsicherung zusätzlich die Einkommen gekürzt werden.
Zur heutigen Protestkundgebung in Extertal sind rund 900 Beschäftigte - auch aus umliegenden Betrieben - sowie Familienangehörige zusammenkommen.
Klaus Löllgen, IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen: "Was diese Unternehmensführung plant, gehört konsequent abgestraft. Gewinne halten, aber Beschäftigte entlassen und Einkommen kürzen - wer so handelt, verschärft diese Krise und ihre Folgen ohne jegliche Verantwortung für die Menschen und ihre Familien. Die Kurzarbeit auszuweiten und diese Zeiten für Qualifizierung nutzen, das sind die richtigen Alternativen, auch bei Lenze. Was bisher in tausenden anderen Unternehmen möglich ist, muss auch bei Lenze möglich sein - keine Entlassungen 2009."
Die IG Metall und der Betriebsrat fordern die Unternehmensleitung auf, wieder zu konstruktiven Lösungen der Sicherung von Arbeitsplätzen, Einkommen und industriellen Standorten zurückzukehren.
Reinhard Seiler, IG Metall-Bevollmächtigter in Lippe: "In dieser Krise sind erstmal die Gesellschafter gefordert, den Gürtel deutlich enger zu schnallen. Gegen Lösungen allein auf Kosten der Beschäftigten kann es einzig unseren geschlossenen Widerstand geben."
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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