Gegen die Pläne zum Personalabbau bei der Thyssen-Krupp Steel AG organisieren Betriebsrat und IG Metall in dieser Woche einen groß angelegten Protest.

Auf der für Donnerstag, den 26. Februar um 15 Uhr einberufenen öffentlichen Betriebsversammlung in Duisburg, vor dem Verwaltungsgebäude, Kaiser-Wilhelm-Straße 100, wird u.a. Detlef Wetzel sprechen, Zweiter Vorsitzender der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp Steel. An der Kundgebung werden auch die Beschäftigte anderer Standorte des Unternehmens, u.a. aus Bochum und Siegen teilnehmen.

Der Protest richtet sich gegen das von der Unternehmensspitze angekündigte Sparprogramm. Als Reaktion auf die derzeitigen Absatzrückgänge ist darin der dauerhafte Abbau von über 1500 Arbeitsplätzen vorgesehen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei nicht ausgeschlossen sein.

Die Beschäftigten erwarten, dass gerade ein Unternehmen wie die Thyssen-Krupp Steel AG in guter Praxis von Mitbestimmung und unter Nutzung aller arbeitsmarktpolitischen Instrumente andere Antworten auf die Umsatzrückgänge entwickelt, als ein reines Sparprogramm auf Kosten von Arbeitsplätzen.

Die Unternehmenspläne stellen zudem den vom 1. Oktober 2006 bis Ende September 2013 laufenden "Tarifvertrag Zukunft" in Frage. Der Tarifvertrag verbindet die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 34 Stunden mit der gesicherten Übernahme von 1000 Auszubildenden, der Schaffung von 500 neuen Stellen sowie 500 zusätzlichen Altersteilzeitvereinbarungen. Der Tarifvertrag sieht vor, dass mit der Arbeitszeitverkürzung während der Laufzeit der Vertrages betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.
Die öffentliche Betriebsversammlung findet unmittelbar vor der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung des Unternehmens statt, die auf Initiative der Arbeitnehmerseite für den 26. Februar 2009 ab 16.00 Uhr in der Hauptverwaltung des Unternehmens einberufen wurde.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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