IG Metall strebt gleiches Geld auch in der Metallindustrie an
IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard hat erklärt, unter welchen Voraussetzungen auch in der Metallindustrie ein Tarifvertrag zur Leiharbeit möglich wäre: Der gewerkschaftliche Organisationsgrad in den Betrieben und die Zahl der Betriebsvereinbarungen zur Besserstellung der Leiharbeitnehmer müssten höher sein.
Seien diese Voraussetzungen erfüllt, könne sich die IG Metall trauen, vielleicht schon 2012 "dass Thema Leiharbeit in der Metallindustrie anzugehen", sagte Burkhard in einem Videoclip auf Youtube.
In der Stahlindustrie haben die Leiharbeitnehmer dank jüngstem Tarifabschluss ab 1. Januar 2011 Anspruch auf gleiches Geld für gleiche Arbeit (Equal Pay).
Leiharbeitnehmern die Würde zurückgegeben
Einige Zeitarbeitnehmer hätten an den Warnstreiks während der Stahltarifrunde 2010 teilgenommen, berichtet Michael Müller, Betriebsrat der Thyssen-Krupp-Tochter Eisenbahn und Häfen in Duisburg. Sie hätten zum ersten Mal "Solidarität erlebt". Müller empfiehlt allen Betriebsräten und Vertrauensleuten, mit dem Stahltarifvertrag zur Leiharbeit Beschäftigte für die IG Metall zu werben. Es gebe den Leiharbeitnehmern "die Würde wieder", für die gleiche Arbeit tatsächlich das gleiche Geld zu bekommen.
Ständig auf der Abschussliste
Bei Ford in Köln werden Leiharbeitnehmer schon seit 2003 nach dem Metalltarifvertrag bezahlt. Ihr größtes Problem sei "die Unsicherheit", von heute auf morgen abgemeldet zu werden und den Job zu verlieren, sagt Betriebsrat Thomas Freels. Leiharbeiter Dirk Fankhauser bestätigt das: Nicht zu wissen, wie lange das Beschäftigungsverhältnis dauere, "das belastet einen schon".