Oliver Burkhard: "Es steht Spitz auf Knopf"
Die Tarifrunde für die 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie droht zu eskalieren. "Es steht Spitz auf Knopf", sagte der Verhandlungsführer der IG Metall und Bezirksleiter von NRW, Oliver Burkhard, vor 700 Beschäftigten am Verhandlungsort in Düsseldorf. Zur Kundgebung vor dem Hotel Hilton waren 700 Beschäftigten angereist - aus Bochum, Bremen, Düsseldorf, Duisburg, Georgsmarienhütte, Hagen, Mülheim an der Ruhr und Witten.
"Ein weiteres Zeitspiel werden wir nicht dulden", sagte Burkhard weiter. Die Forderungen der IG Metall - sieben Prozent mehr Geld, bessere Altersteilzeit und unbefristete Übernahme der Ausgebildeten - seien den Arbeitgeber seit vier Wochen bekannt, zwei Verhandlungen seien verstrichen, und immer noch liege kein Angebot vor. Entweder komme jetzt, in der dritten Verhandung, ein faires Ergebnis zustande, "oder es gibt verschärft Krach".
Nach der Kundgebung erklärte Burkhard vor Journalisten, er habe von Arbeitgeberseite "bisher nur gehört, was nicht geht". Er würde jetzt "gern mal hören, was geht". Ein Verhandlungsergebnis ohne die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten könne er sich nicht vorstellen, sagte Burkhard auf Nachfrage.
Die IG Metall fordere eine faire Lösung. Sollten die Arbeitgeber dazu nicht bereit sein, könne es diese oder nächste Woche zu einer zweiten Warnstreikwelle kommen.
Auf die Frage, ob er mit einem Verhandlungsergebnis in dieser Nacht rechne, sagte Burkhard, er sei "eher skeptisch". Den Arbeitgebern wünsche er "mehr Zuversicht" in die Entwicklung der Stahlkonjunktur - "wir haben sie".
Um 17 Uhr hat die Verhandlung begonnen. Morgen um 10 Uhr tagt die Tarifkommission der IG Metall.