Gold für Betriebsrat der Vorwerk-Stiftung
60 Center wollte der Wuppertaler Staubsaugerhersteller Vorwerk schließen und viele Arbeitsplätze streichen. Betriebsrat und Belegschaft protestierten, entwickelten Alternativen und verhandelten ein Jahr lang mit der Geschäftsführung - Vorwerk führte tatsächlich ein neues Geschäftsmodell ein. Für sein Engagement erhielt der Betriebsrat heute in Bonn den Betriebsrätepreis in Gold.
Betriebsräte müssen kreativ und hartnäckig sein. So wie der Betriebsrat und die Beschäftigten der Vorwerk Deutschland Stiftung in Wuppertal. Nachdem die Geschäftsleitung festgestellt hatte, dass viele Service-Center und Shops nicht profitabel arbeiten, wollte sie mehr als 60 Center schließen und viele Arbeitsplätze streichen. Doch stattdessen hat der Betriebsrat gemeinsam mit den Beschäftigten ein neues Geschäftsmodell bei Vorwerk durchgesetzt. Nach elf Monaten und 16 Verhandlungen gab das Management nach.
Die Beschäftigten beteiligen - so ist den Betriebsräten und der IG Metall die Wende gelungen. Die Mitarbeiter hatten viel zum Thema Attraktivität der Vorwerk-Shops beizutragen. Hier waren ein neues Verkaufskonzept, eine attraktive Einrichtung und veränderte Öffnungszeiten notwendig. Wenn Vorwerk mit anderen Markenherstellern konkurrieren will, dann dürften die Shops nicht den Charme von 1-Euro-Shops in Hinterhöfen haben. Die Beschäftigten beklagten das, aber sie machten auch Verbesserungsvorschläge.
Der Betriebsrätepreis wurde auf dem Betriebsrätetag am 24./25. Oktober 2012 in Bonn verliehen. Mit dem Preis werden Betriebsräte geehrt, die sich nachhaltig für den Erhalt oder die Schaffung von Arbeitsplätzen oder für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmen einsetzen. Der Preis wurde jetzt zum vierten Mal verliehen. Die Auszeichnung wird von der Zeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb" des Frankfurter Bund-Verlags ausgeschrieben und wie in den Vorjahren lag die Schirmherrschaft beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.