IG Metall fordert Produktion über 2016 hinaus
Als "Kampfansage" bezeichnet die IG Metall NRW das Aus für die Opel-Produktion in Bochum. Die Fertigung kompletter Fahrzeuge soll 2016 auslaufen. Das hat Opel-Interimschef Thomas Sedran heute auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. In dem Werk, das am 15. Dezember sein 50-jähriges Bestehen feiert, könnten 3000 Arbeitsplätze vernichtet werden.
Grund für die Einstellung der Autofertigung seien europaweite Überkapazitäten, erklärte Opel-Chef Sedran. Die Marke Opel werde jedoch in Bochum präsent bleiben - mit einem Logistikzentrum und einer Komponentenfertigung. Der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel forderte deshalb, die Getriebefertigung zu erhalten. Sie soll nach bisheriger Planung 2013 eingestellt werden. Wenn Opel für das Werk Bochum tatsächlich eine Zukunft als Komponentenwerk plane, sagte Einenkel, dann könne das Unternehmen nicht gleichzeitig eine wichtige Komponentenproduktion - die Getriebefertigung - schließen.
Die Stimmung auf der Betriebsversammlung war aggressiv, berichten Teilnehmer. Der Opel-Chef wich einer Diskussion aus und verließ - von Bodyguards begleitet - den Saal durch einen Notausgang.
Für die IG Metall NRW ist die Entscheidung des Opel-Mutterkonzern "eine Kampfansage an die Belegschaft", sagte Bezirksleiter Knut Giesler. Er stellte sich hinter die Betroffenen: "Keiner soll das Arbeitsamt von innen sehen. Auch über 2016 hinaus brauchen wir Produktion am Standort Bochum." Bereits seit Juni verhandeln Betriebsräte und IG Metall mit Opel über die Zukunft des Standorts. Das Management habe jedoch "bis heute nicht geliefert".
Die IG Metall-Tarifkommission für alle Opel-Standorte kommt am Mittwoch dieser Woche in Frankfurt zusammen. Anschließend wird die IG Metall "über die weitere Strategie beraten", heißt es in einer Pressemitteilung.