Pressemitteilung
27/06/2012

IG Metall kritisiert erstes Angebot der Arbeitgeber

Die IG Metall hat das erste Angebot der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen der Polstermöbel- und Matratzenindustrie Nordrhein-Westfalen als unzureichend zurückgewiesen.

In der zweiten Tarifverhandlung am 27. Juni in Herford haben die Arbeitgeber angeboten, dass es in diesem Jahr eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro geben soll, deren Auszahlung auch in Raten erfolgen kann. Die Löhne und Gehälter sollten ab 1. Januar 2013 um 1,6 Prozent und ab 1. Januar 2014 um weitere 1,6 Prozent steigen. Die Zeitpunkte der Erhöhung und der Einmalzahlung sollten nach ihrer Vorstellung auf Betriebsebene nachverhandelbar sein. Die Tarifverträge sollen bis zum 30. Juni 2014 gelten; das wäre eine Gesamtlaufzeit von 26 Monaten.

Robert Fuß, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Das Angebot ist in jeder Hinsicht enttäuschend. Es sichert noch nicht einmal die Kaufkraft der Beschäftigten. Es kann auch nicht der Sinn von Tarifverträgen sein, dass Betrieb für Betrieb nachverhandelt wird, wann und wie die Ergebnisse aus dem Flächentarifvertrag wirklich in Kraft treten. Das Angebot der Arbeitgeber kann und darf nicht das letzte Wort sein.“

Die derzeit geltenden Tarifverträge über Löhne und Gehälter in der Polster- und Matratzenindustrie NRW sind von der IG Metall zum 30. April 2012 gekündigt worden. Die IG Metall fordert für die mehr als 1500 Beschäftigten 5,8 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen nach dem Willen der IG Metall prozentual stärker steigen als die Löhne und Gehälter. Die Tarifverhandlungen werden voraussichtlich Ende August fortgesetzt.

Robert Fuß: „Die Beschäftigten in der Polstermöbel- und Matratzenindustrie haben die Erwartung, dass sie möglichst rasch an der allgemeinen Einkommensentwicklung teilnehmen können. Die Arbeitgeber sollten die Sommerpause nutzen, um in sich zu gehen und danach ein neues tragfähiges Angebot vorzulegen, das Basis für einen Tarifabschluss sein kann. Die Beschäftigten warten auf mehr Geld. Die Tankstellen und die Supermärkte warten ja auch nicht, bis mehr Geld bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern angekommen ist.“
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