IG Metall weist Arbeitgeber-Angebot zurück
Als völlig unzureichend hat die IG Metall das heutige Angebot der Arbeitgeberseite zurückgewiesen. Für die etwa 40.000 Beschäftigten der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe wurde heute in zweiter Runde in Herford verhandelt.
Robert Fuß, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Die Arbeitgeber können ihr heutiges Angebot nicht wirklich ernst meinen. Davon kann man sich weniger kaufen als es teurer wird. Es könnte damit sogar Beschäftigte geben, die im Jahr 2013 keinen einzigen Cent mehr bekämen. Es geht nicht an, dass die Preise für Möbel und alles andere steigen, die Löhne aber nicht. Von einer fairen Bezahlung der Beschäftigten ist dieses Angebot meilenweit entfernt.“
Das Angebot der Arbeitgeber sieht für Januar bis April 2013 gar keine Tariferhöhung vor. Für Mai bis August werden Einmalzahlungen von insgesamt 200 Euro geboten. Erst ab dem 1. September 2013 soll eine tabellenwirksame Tariferhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen von 2,0 Prozent hinzukommen. Die Einmalzahlungen wollen die Arbeitgeber je nach wirtschaftlicher Lage zudem per Betriebsvereinbarung verschieben, streichen oder verdoppeln können. Auch die tabellenwirksame Erhöhung im September soll nach ihrer Vorstellung um bis zu vier Monate, bis ins Jahr 2014 verschiebbar sein. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll erst nach 20 Monaten, im August 2014, enden.
Robert Fuß: „Die Arbeitgeber müssen ihr Angebot deutlich nachbessern. Mehr als 1000 Beschäftigte haben bei ihrer Demonstration am Rande der Internationalen Möbelmesse in Köln gezeigt, dass sie ihren gerechten Anteil an den Erfolgen der Unternehmen beanspruchen. Wenn die Arbeitgeber darauf nicht eingehen, tragen sie die alleinige Verantwortung für einen verschärften Konflikt.“
Die IG Metall fordert 5,0 Prozent mehr Geld ab 1. Januar 2013 bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 Euro in allen Ausbildungsjahren angehoben werden.
Die Tarifkommission für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie Westfalen-Lippe wird am 31. Januar ab 9 Uhr in Hiddenhausen über das weitere Vorgehen der IG Metall beraten. Die Tarifverhandlungen werden am 27. Februar in Herford fortgesetzt.
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Wolfgang Nettelstroth
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