Kfz-Landesinnung zu Verhandlungen aufgefordert
Die IG Metall lässt nicht locker: Nachdem die Tarifgemeinschaft der Kfz-Arbeitgeber sich faktisch aufgelöst hat, fordert die IG Metall die Landesinnung des Kfz-Gewerbes zu Tarifverhandlungen auf. Ein schwieriges Unterfangen.
Die Landesinnung hat zuletzt 2008 mit der IG Metall Tarifverträge für die Kfz-Branche verhandelt. Sie ließ damals die Tarifverhandlungen platzen. Angeblich hätten ihre Mitglieder - die Kfz-Betriebe - sie von der satzungsgemäßen Aufgabe, Tarifverträge abzuschließen, entbunden, hieß es damals. Das ist schwer zu glauben, denn die Landesinnung hat 2008 und später mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) Tarifverträge abgeschlossen - zuletzt am 17. Juni.
An demselben Tag hat die Tarifgemeinschaft des Kfz-Handwerks die Tarifrunde 2013 platzen lassen. Sie erklärte sich mangels Mitgliedern für nicht mehr verhandlungsfähig. Die Gleichzeitigkeit beider Ereignisse ist kein Zufall: Der Geschäftsführer der Landesinnung und der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft ist dieselbe Person - Rechtsanwalt Marcus Büttner.
IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler hat auf der Kfz-Betriebsrätekonferenz am 25. Juni in Hamm mitgeteilt, dass vorerst keine neuen Haustarifverhandlungen aufgenommen werden. Laufende Haustarifverhandlungen würden ausgesetzt (außer Verhandlungen über Sanierungstarifverträge).
Die IG Metall NRW gibt der Landesinnung des Kfz-Gewerbes bis Anfang August Zeit, sich zu erklären. Bis dahin dürfe es "keine Ruhe im Betrieb" geben, appelliert IG Metall-Bezirkssekretär Bernd Epping an alle Betriebsräte in der Kfz-Branche. Die Betriebe müssten Druck auf die Landesinnung ausüben, damit sie mit der IG Metall wieder Flächentarifverträge abschließe.