6 Prozent mehr Geld und Möglichkeiten für mehr freie Tage
Zu Beginn der Tarifrunde für die 72 000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie hat die IG Metall ihre Forderung von 6 Prozent und einer zusätzlichen Urlaubsvergütung von 1800 Euro mit der guten wirtschaftlichen Situation begründet. „Alle Rahmendaten sprechen für eine ordentliche Entgelterhöhung“, so Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer. Die Forschungsinstitute sehen die deutsche Wirtschaft weiter auf einem stabilen Wachstumskurs. Sie erwarten einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 2 Prozent. Auch die Stahlbranche ist in guter Verfassung. Giesler: „Viele Konzerne haben in den letzten Wochen Rekordergebnisse vermeldet. Mit Stahl wird endlich wieder gutes Geld verdient. An dieser guten Entwicklung sind nun auch die Beschäftigten zu beteiligen.“
Giesler verwies auch darauf, dass die IG Metall in den Krisenjahren in Tarifrunden mit moderaten Forderungen und Abschlüssen der schwierigen Situation der Branche Rechnung getragen habe. Zudem hob er das Engagement der Beschäftigten für vernünftige politische Rahmenbedingungen beim CO2-Handel, den Energiepreisen oder gegen Dumping-Stahl hervor.
„Die Erfolge dieses Engagements der Beschäftigten haben einen großen Beitrag zur Zukunft des Stahls in Deutschland geleistet. In dieser Tarifrunde haben nun die Unternehmen die Möglichkeit etwas für die Zukunft der Branche zu tun. Denn zur Zukunftsfähigkeit einer Branche gehören auch gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Entgeltniveau. Und hier hat die Stahlbranche in den letzten Jahren etwas den Anschluss verloren. Hier gilt es etwas aufzuholen, sonst haben die Unternehmen beim Kampf um die Fachkräfte der Zukunft schlechte Karten“, sagte Giesler.
Darum müssten auch Entlastungsmöglichkeiten für die Beschäftigten geschaffen werden. Giesler: „Schicht schlaucht. Gerade im Stahl. Deshalb soll die zusätzliche Urlaubsvergütung in Höhe von 1800 Euro auf Wunsch der Beschäftigten auch in freie Tage umgewandelt werden können.“
Am 23. Januar 2019 findet die 2. Verhandlung in Düsseldorf statt. Am 31. Januar 2019 endet die Friedenspflicht.