Insolvenzgeld frühestens Mitte Februar
Die 25 Beschäftigten der OHS Kunststoffverarbeitungs GmbH & Co KG in Bad Salzuflen erhalten frühestens Mitte Februar ihr Insolvenzgeld, sprich den Ausgleich für den Lohnausfall von November, Dezember und Januar. Das teilte der Detmolder IG Metall-Sekretär Svend Newger heute nach einem Gespräch in der Arbeitsagentur mit.
Die Firma hatte am Tag vor Heiligabend beim Amtsgericht Detmold Insolvenz angemeldet, nachdem die Belegschaft das Firmengelände erfolgreich blockiert und so den heimlichen Abtransport der Maschinen vereitelt hatte.
Auf der heutigen Betriebsversammlung lehnte es Geschäftsführer Günter Drunagel ab, sich für den Versuch zu entschuldigen, die Maschinen klammheimlich verschwinden zu lassen. Wäre dieser Versuch gelungen, hätte keine Produktion mehr stattfinden können.
Ob weiter produziert werden kann, ist weiterhin fraglich. Alles sei "noch in der Schwebe", sagte der Betriebsratsvorsitzende Sabahattin Atasayar heute auf Anfrage. Dem Vernehmen nach soll ein Hauptkunde weiterhin an den Produkten von OHS - technischen Kunststoffspritzgussteilen - interessiert sein. Allerdings sei die zur Produktion notwendige Software abhanden gekommen, heißt es. Betriebsrat und IG Metall vermuten, dass Geschäftsführer Drunagel sie an sich genommen hat.
Der Detmolder Insolvenzverwalter Stefan Stodolka bezeichnete die Situation als "äußerst schwierig". Denn die Maschinen von OHS gehören nicht dem Unternehmen, sondern der SEG Kunststofftechnik in Hörstel bei Rheine, deren Geschäftsführer ebenfalls Günter Drunagel ist. Der Pleite-Unternehmer hat also mehr zu sagen, als der Belegschaft lieb sein kann. Insolvenzverwalter Stodolka will trotzdem alles daransetzen, die Produktion wieder anlaufen zu lassen. Ob es gelingt, ist ungewiss. Stodolka: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf."