Produktion geht weiter - bis Ende März
Bei der OHS Kunststoffverarbeitung in Bad Salzuflen kann noch bis 31. März 2010 produziert werden. Darauf haben sich der Eigentümer der Pleitefirma, die SEG Kunststofftechnik, und der Insolvenzverwalter geeinigt. Am 1. Februar 2010 soll die Insolvenz eröffnet werden. Die IG Metall Detmold bezeichnet diese Entwicklung als "relativ positiv".
"Hätte die Geschäftsführung wie geplant die Maschinen im Dezember heimlich wegschaffen können, stünde die Belegschaft schon seit Anfang Januar ohne Arbeit da", erklärte IG Metall-Sekretär Svend Newger. Jetzt könnten die 25 Beschäftigten zumindest bis Ende März arbeiten, erhielten Insolvenzgeld und ein "Schmerzensgeld", sprich eine Abfindung von 1.000 Euro.
Es hätte noch schlimmer kommen können. Wäre der Abtransport der Maschinen nicht verhindert worden und keine Wiederaufnahme der Produktion möglich gewesen, hätten die Beschäftigten selbst kündigen müssen, um zumindest Arbeitslosengeld zu erhalten. Die letzte Lohn- und Gehaltszahlung gab es für Oktober.
Die Machenschaften von OHS-Geschäftsführer Günter Drunagel haben womöglich ein gerichtliches Nachspiel. Die Detmolder Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen versuchten Bankrotts. "Die Behörde geht dem Anfangsverdacht nach, dass der Geschäftsführer versucht hat, Firmenvermögen vor drohender Zahlungsunfähigkeit beiseite zu schaffen", schreibt die Lippische Landes-Zeitung.