Pressemitteilung
30/05/2009

"Magna wird jetzt an seinen Zusagen gemessen"

Mit der erreichten Investorenvereinbarung und der Entscheidung der Bundesregierung, durch Staatshilfen eine Herauslösung von Opel aus dem General-Motors-Konzern zu ermöglichen, ist der Weg für eine eigenständige Opel Europa AG freigemacht worden.

Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW: "Es ist gut, dass der Staat nun endlich Klarheit geschaffen hat. Es war höchste Zeit. Die Hängepartie war für die Opel-Beschäftigten in ganz Europa eine Zumutung. Eine Insolvenz von Opel ist abgewendet. Jetzt können wir nach vorne schauen, jetzt fängt die eigentliche Arbeit erst an. Sicher ist nur: Es geht weiter für Opel."

Die IG Metall und die Arbeitnehmervertreter hatten klare Anforderungen an den neuen Investor gestellt. Entscheidend an der jetzigen Lösung ist, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Magna hatte sein Konzept insbesondere für Bochum nochmals überarbeitet, nachdem Betriebsrat und IG Metall NRW den ursprünglichen Entwurf als nicht akzeptabel abgelehnt hatten. Auch die NRW-Landesregierung hatte eine Gewährung öffentlicher Mittel dazu abgelehnt. In dem jetzt erzielten Ergebnis sind feste Produktionszusagen für den Standort Bochum enthalten. Auch die Komponentenfertigung in Bochum ist gesichert.

Oliver Burkhard: "Das war eine schwere Geburt. Sie ist jetzt in letzter Minute gelungen. Trotzdem gibt es nichts schönzureden, Magna plant einen massiven Stellenabbau europaweit und auch Bochum wird davon betroffen sein. Aber beim Thema betriebsbedingte Kündigungen konnten wir uns durchsetzen. Die Nachricht für die Beschäftigten, für viele Zulieferer, für die Opel-Kunden, für Bochum und ganz NRW lautet, dass es am Standort Bochum weitergeht. Das ist Aufatmen mit Schmerzen. Da jetzt klar ist, mit welchem Investor wir über die Zukunft von Opel verhandeln, sind die Gespräche mit Magna in den nächsten Wochen zu konkretisieren. Es sind jetzt eine ganze Reihe von Fragen zu klären. Im Zentrum steht für uns, den anstehenden Stellenabbau ohne Härten für die Beschäftigten zu gestalten. Darüber hinaus geht es darum, gemeinsam eine langfristige Perspektive für den Standort Bochum zu entwickeln. Magna muss mit seinem Engagement bei Opel dazu beitragen, den Industriestandort NRW zu stärken und kann dabei umgekehrt vom hier vorhandenen Know-how sowie der Zuliefererkompetenz profitieren. Die Perspektive, mittelfristig den elektrogetriebenen Opel Ampera in Bochum fertigen zu können, ist ein wichtiges Signal für NRW."

Oliver Burkhard: "Heute ist der erste Tag der Zusammenarbeit mit dem neuen Investor. Ab jetzt werden wir Magna täglich an seinen Zusagen messen. Der Bräutigam muss beweisen, dass er nicht nur schöne Augen macht, sondern die vor der Hochzeit gegebenen Versprechen auch im Ehealltag einhält."

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Dr. Marc Schlette
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