Holz & Kunststoff
05/10/2010

Weihnachtsgeld gerettet

Die Beschäftigten der lippischen Kunststoffindustrie erhalten weiterhin ihr volles Weihnachtsgeld. Der vom Arbeitgeberverband gekündigte Tarifvertrag tritt wieder in Kraft und gilt für drei Jahre, bis Ende 2013. Mit diesem Ergebnis ist die Schlichtung im Tarifkonflikt heute zu Ende gegangen. Ausschlaggebend gewesen sei die Unterschriftenaktion "Hände weg vom Weihnachtsgeld" und die Weigerung der Betriebsräte, Mehrarbeit zu genehmigen, sagte der Detmolder IG Metall-Bevollmächtigte und Verhandlungsführer Reinhard Seiler.

17 Stunden lang haben die Tarifvertragsparteien in Bad Salzuflen miteinander verhandelt - von Montagmorgen 10 Uhr bis um 3 Uhr in der Nacht zu Dienstag. Schlichterin war die Direktorin des Arbeitsgerichts Wuppertal, Bettina Dahlmann.

Das Ergebnis: Das Weihnachtsgeld beträgt auch in Zukunft 70 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens. Es kann - und das ist neu - durch eine freiwillige Betriebsvereinbarung erhöht werden; eine Reduzierung ist nur durch eine tarifliche Regelung möglich, bedarf also der Zustimmung der IG Metall.

Damit ist der dritte Versuch der Arbeitgeber gescheitert, die Zahlung des Weihnachtsgeldes vom Gewinn des Unternehmens abhängig zu machen. Er hoffe, dass die Arbeitgeber keinen vierten Versuch unternähmen, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Seiler. Die IG Metall habe einen Arbeitskampf "nicht gescheut".

Mit der Oktoberabrechnung erhalten die Beschäftigten zudem für August und September eine Pauschale von 120 Euro, die Auszubildenden eine von 60 Euro. Die Tarifeinkommen steigen ab 1. Oktober 2010 um zwei Prozent und ab 1. April 2011 um weitere zwei Prozent. Dieser Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 14 Monaten und gilt bis 30. September 2011.

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