Stahl
07/11/2011

800 Azubis fordern lautstark "Übernahme - unbefristet"

"Übernahme - unbefristet." Auf diese Kurzformel brachten 800 Auszubildende ihre Erwartung an die Tarifrunde Stahl 2011. Selbst geschriebene Plakate, riesige Transparente und lautstarke Fan-Klapper - für viel Spektakel sorgten sie zum Auftakt der heutigen zweiten Tarifverhandlung Stahl vor dem Maritim Hotel in Gelsenkirchen.

Sogar aus Bremen waren sie angereist, wie auch aus Stahlunternehmen in Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Georgsmarienhütte, Hagen, Krefeld, Lüdenscheid, Mülheim und Siegen. Die Auszubildenden konnten sich auf der Kundgebung unmittelbar vor Beginn der zweiten Verhandlung der vollen Unterstützung durch die Mitglieder ihrer Verhandlungskommission vergewissern. 
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhadlungsführr, sagte: " Es ist höchste Zeit, dass wir uns in diesem Land um die Zukunft und die Perspektiven der jungen Generation kümmern! Jeder Dritte unter 35 hat noch nie in einem festem Arbeitsverhältnis gestanden. Befristung, Leiharbeit, Praktika, Warteschleifen, Arbeitslosigkeit, schlechte Arbeitsverhältnisse – dagegen braucht es ein klares Zeichen. Wir werden die Tarifrunde Stahl dafür nutzen. Wer seine Ausbildung erfolgreich abschließt, der gehört auch übernommen - unbefristet."
 
Für die 75.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen fordert die IG Metall die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 7 Prozent. Für die Auszubildenden geht es um die unbefristete Übernahme, für die Älteren um einen verbesserter tariflicher Anspruch bei der Altersteilzeit.
 
Bisher gibt es noch kein Angebot der Arbeitgeberseite. Sollten sich die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlung nicht deutlich bewegen, will die Tarifkommission der IG Metall morgen um 10.30 Uhr in Sprockhövel über Warnstreiks beraten.
 
Die Laufzeit der Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen endete am 31. Oktober 2011. Seit dem 1. November 2011 besteht keine Friedenspflicht mehr.

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