Ab 9. November Aktionen an allen Stahlstandorten
Nach der ergebnislosen zweiter Verhandlungsrunde gestern wird es bereits am Mittwoch, 9. November, erste Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie geben. Das hat heute in Sprockhövel die Tarifkommission für die 75.000 Beschäftigten der Branche beschlossen.
IG Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer Oliver Burkhard sagte: "Unsere Forderungen sind klar, berechtigt und wirtschaftlich vertretbar. Wir wollen 7 Prozent mehr, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten zur Regel machen und einen besseren Altersausstieg. Doch die Arbeitgeber zögern, uns ein Angebot zu machen. Die Antwort unserer Tarifkommission konnte nicht eindeutiger ausfallen: 100 Prozent für Warnstreiks. Jetzt machen wir Druck für eine zügige und faire Lösung am Verhandlungstisch - keine weiteren Spiele auf Zeit.
Gestern waren Auszubildende aus Bochum, Bremen, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Georgsmarienhütte, Hagen, Krefeld, Lüdenscheid, Mülheim und Siegen zur Kundgebung für die unbefristete Übernahme zum Verhandlungsort nach Gelsenkirchen gekommen.
Am 9. November wird es erste Warnstreiks in folgenden Unternehmen geben:
Dortmund, Westfalenhütte
Um 12:00 Uhr beginnt der Warnstreik mit einer Kundgebung vor Tor 1 der Westfalenhütte, Oesterholzstr., Dortmund. Dort spricht: Thomas Hay, Jugendsekretär beim IG Metall-Bezirk NRW.
Düsseldorf, Thyssen-Krupp Nirosta
Um 13:00 Uhr beginnt der Warnstreik mit einer Kundgebung vor dem Pförtnergebäude, Thyssen-Krupp Nirosta, Werk Benrath, Hildener Str. 80.
Georgsmarienhütte, Fa. Georgsmarienhütte
Um 9:30 Uhr beginnt die Kundgebung vor Tor IV des Stahlwerks in Georgsmarienhütte, verbunden mit einem "Warnstreikfrühstück".
Krefeld, Thyssen-Krupp Nirosta:
Um 9:00 beginnt der Warnstreik mit Kundgebung auf dem Werksgelände von Thyssen-Krupp Nirosta. Beteiligt sind auch Beschäftigte der Deutschen Edelstahlwerke sowie von Schmolz + Bickenbach.
Weitere Warnstreiks mit Kundgebungen auf dem jeweiligen Werksgelände gibt es auch bei den Deutschen Edelstahlwerken in Siegen-Geisweid und Witten.
Am Donnerstag, 10. November, wird es besondere Warnstreikschwerpunkte im Duisburger Norden und Süden, in Salzgitter, Bochum und Bremen geben. Auf den beiden für Duisburg geplanten Kundgebungen wird Oliver Burkhard sprechen.
Die IG Metall fordert die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 7 Prozent. Für die Auszubildenden geht es um die unbefristete Übernahme, für die Älteren um einen verbesserten tariflichen Anspruch auf Altersteilzeit. Die Laufzeit der Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen endete am 31. Oktober 2011. Seit dem 1. November 2011 besteht keine Friedenspflicht mehr.