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22/07/2011

"Was kostet ein Los?"

Raus auf die Straße, direkt mit den Leuten reden: Auf dem größten Musikfestival im Ruhrgebiet, dem Bochum Total vom 21. bis 24. Juli, wirbt die IG Metall für ihre Kampagne "Arbeit: sicher und fair - Zukunft und Perspektiven für die junge Generation". Das Interesse ist groß.

"Ihr möchtet doch auch am IG Metall-Gewinnspiel teilnehmen", spricht Stelzenläufer Malte Steinmetz auf der Victoriastraße in der Bochumer Innenstadt eine Gruppe Jugendlicher an - und reicht ihnen Karten, auf denen steht "Ich will Kampagnenunterstützer werden". Wer sie ausfüllt und am Aktionsstand der IG Metall abgibt, kann fünf Lose ziehen.

Wer dabei einen Treffer landet, gewinnt eine Musikkarte und kann sich 50 Songs aus dem Internet herunterladen - legal und kostenlos. Außerdem nehmen alle Unterzeichner an der Endauslosung am 2. November teil. Zu gewinnen sind ein Roller und drei Macbooks.

Viele Musik-Downloadkarten, drei Macbooks und ein Roller

"Hab ich jetzt einen Roller gewonnen?", ruft Celo Aslan-Türker, 14, nachdem er ein Gewinnlos gezogen hat. Nein, aber einen Download-Gutschein. Und den kann er sofort mitnehmen, was der Gymnasiast gut findet. "Das ist besser, als nur an einer Verlosung teilzunehmen."

Auch wer nur Nieten zieht, geht nicht völlig leer aus. Auf den Zettel stehen Sätze wie "Nicht einmal jeder vierte Auszubildend wird nach der Ausbildung in eine Festanstellung übernommen" oder "Jeder fünfte Beschäftigte in Deuschland arbeitet für einen Niedriglohn" oder "15 Prozent der Erwerbstätigen brauchen einen Nebenjob, um finanziell über die Runden zu kommen".

"Was kostet ein Los?", fragt eine ältere Frau am Aktionsstand der IG Metall. "Nichts", sagt Janine Schneider; sie erklärt der Frau, dass die Gewerkschaft hier für ihre Kampagne "Arbeit: sicher und fair" wirbt und drückt ihr ein Faltblatt und die Zeitung zur Kampagne in die Hand. "50 Prozent der Leute kommen wieder", sagt Janine Schneider. Der Bochumer Ulrich Schwer, 53, will keine Lose. "Ich möchte ganz einfach nur die Kampagne unterstützen", sagt er und unterschreibt. Schon am ersten Festivaltag gewinnt die IG Metall 196 Unterstützer.

Eine Million Besucher erwartet

Neben Stelzenläufer Malte mit Frack und Zylinder macht "Karl", eine sieben Meter große, aufblasbare Plastikpuppe, auf die drei roten IG Metall-Zelte vor der St.-Marien-Kirche aufmerksam. Zu dem Mustikfestival im Bochumer Kneipenviertel, dem sogenannten Bermudadreieck, erwarten die Veranstalter eine Million Besucher.

Zum Renner entwickeln sich die roten Luftballons der IG Metall. Sie werden pausenlos aufgeblasen, das IG Metall-Team hat zwölf 20-Liter-Gasflaschen in petto. Vor allem Jugendliche sind hinter den Ballons her. Einige deshalb, weil sie das Ballongas inhalieren wollen, um eine kicksige Stimme zu bekommen. "Aber den Spaß verderben wir ihnen", sagt Metaller Benny Schön, "wir verknoten die Ballons zweifach."

Von den Jugendlichen können nur wenige etwas mit IG Metall anfangen. "Aber von den Leuten ab 30 fast jeder", schätzt Levent Tas vom Aktionsteam der IG Metall. Wie das? "Die IG Metall ist moderner geworden."

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