IG Metall: Arbeit fair bezahlen statt Löhne drücken
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen drängt auf eine faire Bezahlung aller Beschäftigten, anstelle von billiger Leiharbeit und schlecht bezahlten Werkverträgen.
Christian Iwanowski, Leiharbeitsbeauftragter der IG Metall NRW: „Wer auf einer vollen Stelle arbeitet, der muss sein Leben und seine Altersvorsorge auch vollständig davon bestreiten können. Mit Billigjobs geht beides nicht. Arbeitgeber, die auf Lohndumping setzen, nehmen die gesamte Gesellschaft für sich in Haftung, treiben Beschäftigte in Hartz-IV-Aufstockung und Altersarmut. Das muss ein Ende haben.“
Eine aktuelle Befragung von 1.166 Betriebsratsvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen hat ergeben, dass bereits in 28 Prozent der Betriebe Stammarbeitskräfte durch Leiharbeitnehmer und Werkverträge ersetzt werden. Die Fremdvergabe von Arbeiten per Werkvertrag wird ausgeweitet, und Arbeitgeber setzen weiterhin in hoher Zahl auf Befristungen. Es geht auch anders. Betriebsräte haben es geschafft, in immerhin 27 Prozent der Betriebe in NRW Leiharbeit aktiv zu verhindern.
Christian Iwanowski: „Ganz normale unternehmerische Risiken werden mit dieser Art der Personalpolitik zunehmend auf die Beschäftigten abgewälzt. Sie werden schlechter und unregelmäßiger bezahlt. Und Chancen auf Festeinstellung fehlen gerade für die jungen Menschen."
Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen (IAQ) bestätigt, dass Niedriglöhne und atypische Beschäftigung nicht als Sprungbrett in regulär bezahlte Arbeit taugen. Gleichzeitig kostete die Aufstockung von Niedriglöhnen die Steuerzahler im letzten Jahr 11,5 Milliarden Euro.
Anlässlich des „Welttag für menschenwürdige Arbeit“ ist die IG Metall in ganz Nordrhein-Westfalen aktiv. Dazu finden am Freitag, den 5. Oktober 2012, unter dem gemeinsamen Motto: „Stopp prekäre Beschäftigung“ über 30 Aktionen in NRW statt. Mit Infomobilen, Großplakaten, Aktionsständen und Flugblättern gehen die Gewerkschaft und ihre Mitglieder vor die Betriebe und auf öffentliche Plätze. Aktionen finden unter anderem statt in: Bochum, Düren, Düsseldorf, Essen, Gütersloh, Hamm, Lippstadt, Krefeld, Minden, Mülheim an der Ruhr, Olpe, Paderborn, Siegen, Unna, Witten und Wuppertal.
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Wolfgang Nettelstroth
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