Kfz-Beschäftigte mit Tarif verdienen mehr
Während die Handwerkskammer zu Köln sich feierte, wies die IG Metall auf Missstände im Kfz-Gewerbe hin. Sie nutzte den Tag des Handwerks, um die Bevölkerung zu informieren - "darüber, dass in den Autohäusern und Werkstätten von NRW faire Tarifverträge fehlen", erklärte IG Metall-Sekretär Carsten Kretschmann.
Auf dem Heumarkt und dem Roncalliplatz am Dom, zwei zentralen Plätzen in Köln, verteilten die Metaller Flugblätter, auf denen zu lesen war: "In NRW soll nicht gelten, was bundesweit für alle anderen Kfz-Handwerker bereits vereinbart wurde: In diesem Jahr und im kommenden jeweils 2,8 Prozent mehr Geld."
Die Arbeitgeberverbände des Kfz-Handwerks NRW verweigern sich jeglicher weiteren Tarifverhandlung mit der IG Metall. Sie schließen lieber billigere Tarifverträge mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) ab.
Deshalb stand auf einem der Plakate, die auf sogenannten Litobikes durch die Stadt gezogen wurden: "Liebe Landesinnung, mit den Christen zum Abendmahl, mit der IG Metall zum Flächentarifvertrag." Auf dem anderen Plakat stand: "Jetzt nehmen wir die Sache in die Hand. Für einen Flächentarifvertrag. Für faire Bezahlung im Kfz-Handwerk."
Das Bruttomonatseinkommen von Kfz-Mechanikern beträgt auf der Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 2450 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Unfrage des Internetportals www.lohnspiegel.de, das vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Rund 1380 Kfz-Mechaniker haben sich daran beteiligt. Die Umfrage zeigt auch: Beschäftigte in Betrieben mit Tarifverträgen verdienen deutlich mehr als die in nicht tarifgebundenen Betrieben - nämlich 590 Euro!