Sichere und faire Arbeit stehen im Mittelpunkt
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag und ein verlässliches Einkommen - das ist den Beschäftigten in NRW das Wichtigste. Sie erwarten von der Politik, dass sie diese Ziele unterstützt. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Beschäftigtenbefragung der IG Metall, an der sich in 72.553 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen der Metall- und Elektroindustrie beteiligt haben.
Auf der Bezirkskonferenz der IG Metall NRW heute in Hamm sagte Bezirksleiter Knut Giesler vor 129 Delegierten: "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Arbeit sicher und fair zu gestalten. Doch auch die Politik ist gefordert. Der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen muss beendet werden."
Der 2. Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, sagte: "Wir wollen, dass die Politik sich endlich dem widmet, was den Menschen unter den Nägeln brennt."
Beide äußerten sich zum aktuellen Kfz-Tarifkonflikt (die Tarifgemeinschaft der Kfz-Arbeitgeber hat sich für nicht mehr verhandlungsfähig erklärt und löst sich gerade auf). Jetzt entscheide sich, ob die IG Metall im Kfz-Handwerk durchsetzungsfähig sei oder nicht, sagte Bezirksleiter Giesler. Der Tarifkonflikt sei "ab sofort Chefsache in allen Verwaltungsstellen", sagte Giesler. Ziel sei ein neuer Flächentarifvertrag mit der Landesinnung des Kfz-Gewerbes. Die Innung wird dazu aber nicht so ohne weiteres bereit sein - sie verhandelt seit 2008 nicht mehr mit der IG Metall, sondern mit der Scheingewerkschaft CGM.
IG Metall-Vize Wetzel stellte die provokative Frage: "Was sollte einen Arbeitgeber motivieren, mit der IG Metall zu verhandeln, wenn unser Organisationsgrad im Betrieb gering ist?" Seine Antwort: "Nichts!" Vorrangig sei jetzt, mehr Beschäftigte im Kfz-Handwerk für die IG Metall zu gewinnen. Denn "nur gut organisierte Belegschaften haben gute Tarifverträge", sagte Wetzel.