Für die 75.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen hat heute die Tarifkommission in Sprockhövel die Kündigung der laufenden Tarifverträge für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen zum 28. Februar 2013 beschlossen. Die Tarifverträge über Altersteilzeit und Beschäftigungssicherung laufen aus und müssen erneut vereinbart werden. Zudem wurde die absehbare wirtschaftliche Entwicklung der Branche bewertet.

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer für die Stahlindustrie: „Die verfehlte Sparpolitik in Südeuropa wirkt auch bei uns als Bremsspur, besonders im Fahrzeugbau und damit zugleich in der Stahlindustrie. Dem gegenüber wurden in Asien und den USA zusätzliche Exporterfolge erzielt. Für 2013 wird im Maschinenbau und in der Bauindustrie mit 2 Prozent Umsatzsteigerung gerechnet. Auch der Fahrzeugbau soll um 1 Prozent zulegen. Damit befindet sich die Stahlindustrie auch 2013 in einem tragfähigen wirtschaftlichen Fahrwasser.“

Geringe Lagerbestände, verbesserte Produktionszahlen und höhere Wachstumsprognosen für das 2. Halbjahr 2013 wertet die IG Metall insgesamt als ermutigende Aussicht für die Branche.  Doch derzeit berichten die Tarifkommissionsmitglieder von vielfach noch ungewissen Entwicklungen in den Betrieben, bei Vollauslastung wie auch Kurzarbeit.

Knut Giesler: „Wir werden erst kurz vor Verhandlungsaufnahme unsere Forderungen beschließen. Unser Ziel ist ein gutes Ergebnis, nicht die Forderungsweltmeisterschaft. Zusätzlich zum Geld gilt es, den Tarifvertrag zur Altersteilzeit fortzuschreiben.“

Zur Beratung über die Höhe und Struktur der Tarifforderung wird die Tarifkommission am 19. Februar 2013 erneut in Sprockhövel zusammen kommen. Die Laufzeit der bisher geltenden Tarifverträge endet am 28. Februar 2013, zeitgleich mit der Friedenspflicht.
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Wolfgang Nettelstroth
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