400 Kfz-Beschäftigte machen Druck
400 Beschäftigte des Autohauses Fleischhauer sind einem Warnstreik-Aufruf der IG Metall Köln-Leverkusen gefolgt und haben am 4. April Druck auf die Haustarifverhandlungen gemacht. Beteiligt waren alle Standorte in NRW - Köln, Bonn, Aachen, Mönchengladbach und Erkelenz.
Der Tarifkonflikt im Kfz-Handwerk NRW schwelt seit Juni 2013. Damals hat sich die Tarifgemeinschaft der Kfz-Arbeitgeber NRW aufgelöst. Fleischhauer war Mitglied dieser Tarifgemeinschaft. Seitdem ist die IG Metall gezwungen, für ihre Mitglieder in den Autohäusern Haustarifverträge abzuschließen. Bis heute ist es nicht gelungen, einen solchen Haustarifvertrag auch mit der Unternehmensleitung des Autohauses Fleischhauer zu vereinbaren.
Die Tarifkommission der IG Metall bei Fleischhauer hat beschlossen, vor der nächsten Tarifverhandlung am 8. April 2014 Druck zu machen und mit einem Warnstreik den gewerkschaftlichen Forderungen Nachdruck. Die IG Metall fordert rückwirkend ab 1. August 2013 eine Erhöhung der Entgelte um 2,8 Prozent sowie eine weitere Entgelterhöhung ab 1. Oktober 2014 um noch einmal 2,8 Prozent mit einer Laufzeit bis zum 31. Mai 2015. Die Forderung orientiert sich an den bundesweit abgeschlossenen Tarifverträgen im Kfz-Handwerk.
Urabstimmung und Streik "nicht ausgeschlossen"
Nach drei Verhandlungen und mehreren Gesprächen ist die Unternehmensleitung lediglich bereit, rückwirkend ab 1. August die Entgelte um 1,7 Prozent zu erhöhen und ab Oktober um 2,5 Prozent.
IG Metall-Verhandlungsführer Wolfgang Rasten erklärte: „Bei Fleischhauer handelt es sich nicht um einen Sanierungsfall – im Gegenteil: Die Geschäftsergebnisse 2013 können mit einem zweistelligen Millionenbetrag als hervorragend bezeichnet werden. Ein Dankeschön auf Betriebsversammlungen für die gute Arbeit reicht da nicht aus! Es gibt überhaupt keine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, den Beschäftigten bei Fleischhauer das zu verwehren, was in tausenden von Betrieben des Kfz-Handwerks in Deutschland vereinbart wurde." Sollte am 8. April kein tariffähiges Angebot auf dem Tisch liegen, seien Urabstimmung und Streik "nicht ausgeschlossen“.