Stahlarbeiter bereiten Warnstreiks vor
Ab 1. Juli ist in der nordwestdeutschen Stahlindustrie mit Warnstreiks zu rechnen. Nach der ergebnislosen zweiten Tarifverhandlung gestern in Gelsenkirchen beschloss die IG Metall-Tarifkommission heute am selben Ort, den Druck auf den Arbeitgeberverband zu erhöhen. Sollte es auch in der dritten Runde am 30. Juni in Düsseldorf kein tragfähiges Angebot geben, wird in allen Werken die Arbeit niedergelegt.
Die IG Metall fordert für die 75.000 Beschäftigten in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fünf Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung ab 1. Juni für zwölf Monate. Zudem sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung und zur unbefristeten Übernahme der Ausgebildeten verlängert und eine Einstieg in die tarifliche Regelung von Werkverträgen geschafft werden.
Ein Angebot zur Tariferhöhung wollen die Arbeitgeber erst machen, wenn sie wissen, "was uns die anderen Forderungen kosten". Nach Auffassung der IG Metall nichts. "Es kommen keinen zusätzlichen Kosten auf die Betriebe zu", sagte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Knut Giesler. Deshalb gebe es auch "nichts zu verrechnen".