Blauer Himmel, sauberer Stahl
Ein Rückblick auf die Aktionswoche „Stahl ist Zukunft“ Ende Januar: Bundesweit informierten und mobilisierten die IG Metall und die Betriebsräte Belegschaften und Öffentlichkeit.
Von Eisenhüttenstadt über Salzgitter und Duisburg bis Völklingen – in ihrem 10-Minuten-Video lässt die Filmemacherin Carola Dietrich (https://www.socialandmedia.de) die Stahlaktionswoche vom 25. bis 29. Januar Revue passieren. Metaller und Betriebsräte von Arcelor Mittal, Salzgitter Flachstahl, Thyssen-Krupp Steel, der Hüttenwerke Krupp Mannesmann und von Saarstahl kommen zu Wort, auch Jugendvertreter, Arbeitsdirektoren und Politiker. Sie erklären die Bedrohung der deutschen und europäischen Stahlindustrie durch extreme Wettbewerbsverzerrungen auf dem Weltmarkt und werben für hohe Umweltstandards, für sauberen Stahl.
Der Hintergrund: Die EU-Kommission will den Handel mit CO2-Zertifikaten verteuern. Die Verschmutzung der Umwelt soll mehr Geld kosten – ein Grundsatz, der seit langem gilt. Er hat die Stahlproduktion umweltfreundlicher gemacht und den Ausstoß von Treibhausgas verringert, verkehrt sich jetzt aber in sein Gegenteil: „Wir können nicht sagen, wir betreiben CO2-Minderung dadurch, dass wir in Deutschland die Stahlindustrie abschaffen“, sagt der Leiter des IG Metall-Stahlbüros, Heiko Reese – und bringt damit das Problem auf den Punkt.
Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der Umwelt
Einerseits hat die Stahlindustrie hierzulande ihre technischen Möglichkeiten fast vollständig ausgeschöpft, den CO2-Ausstoß zu verringern; andererseits würde der Kauf verteuerter CO2-Zertifikate viel Geld kosten – Geld, das dringend für Investitionen benötigt wird. Doch eine Industrie, die nicht mehr investiert, hat keine Zukunft mehr.
Stahl wird aber gebraucht – egal, mit welcher Umweltbelastung er produziert wird. Wenn nicht in Deutschland und Europa, dann in China, wo die Menschen sich mit Atemschutzmasken vor Smog schützen. Denn in China gelten die EU-Umweltstandards nicht, zudem wird die Stahlproduktion staatlich subventioniert. Die Wettbewerbsbedingungen zwischen Europa und China sind unfair. Und diese Wettbewerbsverzerrung könnte dazu führen, dass die – unstrittig sauberste – deutsche Stahlproduktion vom Markt verschwindet, die chinesische völlig die Oberhand gewinnt und der Umweltschutz auf der Strecke bleibt.