Stahlarbeitgeber sollen Tarifblockade beenden
Den dritten Warnstreiktag am heutigen Freitag hat um Mitternacht - Punkt "fünf vor zwölf" - die Nachtschicht von Vallourec & Mannesmann in Mülheim an der Ruhr eröffnet. Der IG Metall-Bevollmächtigte Ulrich Dörr forderte die Stahlarbeitgeber auf, "endlich ihre Blockadehaltung aufzugeben".
Nach zwei ergebnislosen Tarifverhandlungen sei es an der Zeit, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen, sagte Dörr. Die Geduld der Beschäftigten gehe langsam zu Ende. Die dritte Tarifverhandlung findet am Mittwoch, 29. September 2010, in Gelsenkirchen statt.
Kaum hatte Dörr seine Rede beendet, "schüttete es wie aus Eimern", berichtete ein Beobachter. Die 200 Beschäftigten von Vallourec & Mannesmann ließen sich davon nicht beeindrucken. Ihr Warnstreik dauerte zwei Stunden. Zur Stärkung gab's heiße Gulaschsuppe mit Brötchen.
Betriebsratsvorsitzender Gerhard Oelschlegel betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit, die Leiharbeit tarifvertraglich zu regeln. Die Stahlindustrie dürfe nicht zum Leihhaus verkommen, in dem es Arbeitnehmer erster und zweiter Klasse gebe. Es müsse vielmehr der Grundsatz gelten: "gleiche Arbeit - gleiches Geld".