Metall-Tarifpartner holen junge Spanier nach Westfalen
Unter dem Titel "Spanischen Jugendlichen eine berufliche Perspektive bieten" haben die IG Metall Hamm-Lippstadt und der Unternehmensverband Westfalen-Mitte ein beispielhaftes Ausbildungsprojekt gestartet. Es ermöglicht 18 jungen Spaniern, einen klassischen Ausbildungsberuf der Metall- und Elektroindustrie zu erlernen. Das gaben beide Organisationen heute bekannt.
Der IG Metall-Bevollmächtigte von Hamm-Lippstadt, Alfons Eilers, sagte: "Andalusien, unsere spanische Partnerregion, leidet unter hoher Jugendarbeitslosigkeit, 66 Prozent der jungen Leute haben keinen Job. Und kaum Perspektiven. Mit unserem Projekt setzen wir ein dringend erforderliches Zeichen der Solidarität." Für die Teilnehmer am Projekt werde "die europäische Idee gelebte Realität".
13 Unternehmen in Hamm, Lippstadt und Umgebung bieten ab Herbst Ausbildungen an, beispielsweise zum Konstruktionsmechaniker, Elektroniker, Zerspanungsmechaniker, Produktdesigner und Verfahrensmechaniker. Die spanische Metallgewerkschaft UGT-MCA in Andalusien schlägt Teilnehmer für das Projekt vor, die erst ein Praktikum in Westfalen absolvieren und einen Sprachkursus besuchen, bevor sie im September eine qualifizierte duale Ausbildung beginnen, die später ihre beruflichen Chancen in Spanien verbessern soll.
Um ihrem Projekt eine rechtliche Basis zu geben, haben IG Metall und Unternehmensverband einen Tarifvertrag geschlossen. Er regelt die Zusammenarbeit zwischen dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb. Damit erhält das Projekt Modellcharakter. Alfons Eilers: "Es ist das erste Gemeinschaftsprojekt seiner Art in der Republik, das die Tarifpartnern der Metall- und Elektroindustrie zustande gebracht haben."
Das Projekt wird vom Bundesarbeitsministerium gefördert - im Rahmen des Programms "The job of my life". Umgesetzt wird das Programm von der Zentralen Ausland- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV).