Pressemitteilung
15/09/2017

Arbeitszeiten für eine Arbeitswelt von morgen

Arbeitszeiten für eine Arbeitswelt von morgen

Die Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat heute in Sprockhövel eine Resolution (s. Anhang) verabschiedet, in der sie dem IG Metall-Vorstand einen Korridor für eine Entgelterhöhung von um die 6 Prozent für die weitere bundesweite Forderungsdiskussion empfiehlt. „Inflation und Produktivität steigen, die Kapazitätsauslastung in den Unternehmen befindet sich auf höchstem Niveau und die Auftragsbestände sind hervorragend. Das alles spricht dafür unseren erfolgreichen verteilungspolitischen Weg der letzten Jahre fortzusetzen. Damit kurbeln wir weiter die Binnennachfrage an, die nach wie vor der stärkste Motor des Wachstums ist“, so der IG Metall-Bezirksleiter für NRW, Knut Giesler.

Die Tarifkommission hat außerdem ihre Empfehlung für eine arbeitszeitpolitische Forderung beschlossen. Giesler betonte, den Tarifkommissionmitgliedern sei es wichtig, dass die Arbeitszeiten sich in Zukunft stärker als heute an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. „Arbeitswelt befindet sich rasant im Wandel. Zu diesem Wandel gehört auch, dass die Beschäftigten sehr viel stärker selbst über ihre Arbeitszeit bestimmen wollen, als das vielleicht früher der Fall war und es heute möglich ist.  Die Menschen wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Das ist unser langfristiges Ziel“, so der Gewerkschafter. 

In dieser Tarifrunde werde damit begonnen, die Arbeitswelt von morgen in diesem Sinne zu gestalten. Die IG Metall wolle durchsetzen, dass jeder oder jede Beschäftigte die Arbeitszeit reduzieren kann, wenn er oder sie es aus persönlichen Gründen für nötig hält. Dabei gehe es um einen Zeitraum von 2 Jahren, in dem die individuelle Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche reduziert werden könne. Diese Reduzierung solle auf einen Tag in der Woche, einzelne Schichttage oder mehrere zusammenhängende Tage verblockt werden können.

Danach gebe es das Rückkehrrecht auf Vollzeit oder es müsse eine neue Vereinbarung geben.

Giesler: „Für zwei Fälle wollen wir einen Entgeltausgleich bei der Reduzierung der Arbeitszeit durchsetzen. Erstens für Menschen, die in belastenden Arbeitszeitsystemen arbeiten. Zweitens sollten Frauen und Männer, die ihre Kinder betreuen oder ihre Angehörigen pflegen, diesen Ausgleich erhalten. Kinderbetreuung und Pflege sind wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Daran muss sich der Arbeitgeber mit einem Entgeltausgleich beteiligen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.“

Abschließend wird die Tarifkommission am 24. Oktober 2017 über das Forderungspaket beraten. Der Forderungsbeschluss erfolgt dann durch den Vorstand der IG Metall am 26. Oktober 2017. Erstmals wird über den neuen Tarifvertrag für die etwa 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in NRW am 16. November 2017 verhandelt. Am 31. Dezember 2017 endet die Friedenspflicht. Der Vorstand der IG Metall wird über die heutigen Forderungsempfehlungen aus allen Bezirken am 9. Oktober 2017 beraten.

Mike Schürg

IG Metall-Bezirksleitung NRW

Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf

Telefon: (0211) 45484-162

Mobil:     0170 – 33 33 731

E-Mail:   Mike.Schuerg(at)igmetall(dot)de

Internet:  www.igmetall-nrw.de

 

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